Der Privatdetektiv Jean Coletti will beweisen, dass er für 48 Stunden in Berlin untertauchen kann, ohne gefunden zu werden – auch wenn die ganze Stadt, einschliesslich Polizei und Presse, nach ihm sucht. 100’000 Mark Belohnung hat er auf seine Entdeckung ausgesetzt – ein Medienspektakel sondergleichen. In Max Macks Krimikomödie verdichten sich Themen, die auch in den ersten filmtheoretischen Texten zur Sprache kamen: Tempo, Schaulust und die Grossstadt als filmischer Erfahrungsraum. Den vielen Kinogegner:innen und Kinoreformer:innen der Zeit war der Film mit seinem reisserischen Plot und seiner ironischen Haltung wohl eher ein Dorn im Auge: Cross-Dressing, Verfolgungsjagden im Zeppelin und eine Szene im verhassten Dunkel des Kinosaals selbst – zu viel für konservative Gemüter!
Drehbuch: Franz von Schönthan
Kamera: Hermann Böttger
Mit: Hans Junkermann (Jean Coletti), Max Laurence (alter Graf), Madge Lessing (Lolotte), Anna Müller-Lincke (resolute Dame), Heinrich Peer (Barbier Anton)
79 Min., tinted, DCP, Stummfilm, d. Zw'titel
Ein Film aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden.
DO 5. OKTOBER | 18.30 UHR
Live-Musik: Günter A. Buchwald (Piano, Violine)