Die Fahrende Carmen verführt Sergeant Don José, damit er ihr beim Schmuggeln hilft. Blind vor Leidenschaft begeht er immer drastischere Verbrechen, um ihre Zuneigung nicht zu verlieren. 1915 nahm sich der Hollywoodregisseur Cecil B. DeMille dieses bekannten Opernstoffs an und schuf ein knackiges Melodrama um Liebe und obsessives Begehren (in direkter Konkurrenz zu Raoul Walsh, der zeitgleich eine eigene, heute nicht mehr erhaltene Carmen-Adaption realisierte). Dabei legten DeMille und sein Filmteam besonderen Wert auf malerische Bildkompositionen, in denen die kalifornischen Landschaften als spanische Schauplätze herhalten mussten. Der Literaturwissenschaftler Victor O. Freeburg – einer der ersten amerikanischen Theoretiker des Films – war begeistert und sah in Carmen die perfekte Umsetzung seiner Idee von Film als «piktoraler Schönheit in Bewegung».
Drehbuch: William C. de Mille
Kamera: Alvin Wyckoff
Mit: Geraldine Farrar (Carmen), Wallace Reid (Don Jose), Pedro de Cordoba (Escamillo), Billy Elmer (Morales), Jeanie Macpherson (Frasquita)
59 Min., tinted, DCP, Stummfilm, e. Zw'titel
DO 12. OKTOBER | 18.30 UHR
Live-Musik: André Desponds (Piano)