In einem Akt der Notwehr tötet Alice einen Mann, der sie sexuell bedrängt. Ihr Geliebter, Inspektor Frank Weber, versucht die Tat zu vertuschen. Doch der Kleinganove Tracy hat beobachtet, wie Alice den Tatort verliess, und sieht nun die Gelegenheit, Geld zu erpressen. Blackmail ist Hitchcocks erster Tonfilm und gleich ein Volltreffer – ein Beispiel dafür, wie man auch in der Frühphase schon innovativ mit Sprache, Musik, Geräuschen und Stille umging. Insbesondere eine Sequenz beweist Hitchcocks Bestreben, die Tontechnik originell einzusetzen: «Alice sitzt mit ihren Eltern am Frühstückstisch. Eine Nachbarin plaudert daneben unentwegt über den Mord und die ‹unbritische›, weil unsaubere Verwendung eines Messers. Jede Erwähnung des Wortes ‹Messer› fährt Alice wie eine Klinge in den Leib. Hitchcock manipuliert die Tonspur schliesslich so, dass in dem undeutlichen Gemurmel nur noch dieses eine Wort hervorsticht. Als der Vater die Tochter nach dem Brotmesser fragt, lässt sie es in Panik fallen. Der Engländer hatte offenbar Spass an solchen akustischen Einfällen.» (Paul Duncan, in: Alfred Hitchcock – Sämtliche Filme, 2019)
Drehbuch: Alfred Hitchcock, Benn W. Levy, Charles Bennett, nach einem Theaterstück von Charles Bennett
Kamera: Jack E. Cox
Schnitt: Emile de Ruelle
Mit: Anny Ondra (Alice White), Sara Allgood (Mrs. White), Charles Paton (Mr. White), John Longden (Frank Webber), Donald Calthrop (Tracy), Cyril Ritchard (Mr. Crewe, der Künstler), Hannah Jones (Mrs. Humphries, die Vermieterin), Harvey Braban (Oberinspektor), Alfred Hitchcock (Zeitung lesender Mann in U-Bahn)
84 Min., sw, 35 mm, E/d