«Dieser Film gilt als einer der Leitfilme der 70er-Jahre. Zwei junge Frauen sehnen sich nach einem Ereignis, das ihr eintöniges Dasein verändert. Céline: eine Art weisses Kaninchen, eine magische Gestalt, eigentlich eine Taschenspielerin, eine Fantastin, die ihre Einsamkeit durch träumerische Extravaganzen erträglich zu machen weiss. Julie arbeitet in der Stadtbibliothek, liebt Bücher und ist ständig hin- und hergerissen zwischen den Fiktionen ihrer Lektüre und den Prophezeiungen der astrologischen Werke, die ihre Wohnung füllen. Als die beiden sich kennenlernen, löst dies einen Wirbel aus, in dem Reales und Fiktives durcheinandergeraten. (…) Wie oft bei Rivette, wimmelt der Film von versteckten Zitaten und Insiderscherzen, darunter am auffälligsten einige Hinweise auf «Alice in Wonderland», etwa in der Anfangsszene, in der die Bibliothekarin Julie erstmals die wie das weisse Kaninchen dieses Buches eilig vorbeihuschende Céline entdeckt und verfolgt. Ein verwirrendes Märchenpuzzle, in dem sich die reizvoll eingefangene Pariser Stadtlandschaft mit der Theatralik spätbürgerlicher Gefühlskultur zu einem Traumspiel von naiver Heiterkeit und verspielter Poesie verbindet.» (Viennale, 2002)
Drehbuch: Juliet Berto, Dominique Labourier, Bulle Ogier, Marie-France Pisier, Jacques Rivette, Eduardo de Gregorio, frei nach dem Roman «The Other House» von Henry James
Kamera: Jacques Renard
Musik: Jean-Marie Sénia
Schnitt: Nicole Lubtchansky
Mit: Juliet Berto (Céline), Dominique Labourier (Julie), Bulle Ogier (Camille), Marie-France Pisier (Sophie), Barbet Schroeder (Olivier), Nathalie Asnar (Madlyn), Marie-Thérèse Saussure (Poupie), Philippe Clévenot (Guilou)
193 Min., Farbe, DCP, F/e