«Rashomon leitet die Reihe der Meisterwerke ein, die Akira Kurosawa auch im Ausland bekannt machten. Der Film zeigt vier Versionen derselben Geschichte: eines Überfalls, den ein Räuber auf einen reisenden Samurai und dessen Frau verübt hat. Die Versionen, von verschiedenen Zeugen vorgetragen, widersprechen einander; die Wahrheit kommt nicht an den Tag, aber die gute Tat eines Holzfällers, der sich eines ausgesetzten Kindes annimmt, gibt am Ende eine Antwort, die die Frage nach der Wahrheit hinfällig werden lässt.» (Ulrich Gregor/Enno Patalas: Geschichte des Films)
«Rashomon handelt nicht davon, eine Chronologie dessen zu bestimmen, was im Wald geschehen ist. Es geht nicht um Schuld oder Unschuld. Stattdessen konzentriert es sich auf etwas viel Tiefgründigeres und Nachdenklicheres: die Unfähigkeit eines jeden Menschen, die Wahrheit zu kennen, egal wie klar er zu sehen meint. Die Perspektive verfälscht die Realität und macht die absolute Wahrheit unkenntlich. (…) Aber die Unwissenheit bleibt eine Quelle der Faszination, keine der Frustration, und hierin liegt Kurosawas grösster Erfolg.» (James Berardinelli, Reel Views, 1998)
Drehbuch: Akira Kurosawa, Shinobu Hashimoto, nach den Erzählungen «Rashomon» und «Yabu no naka» von Ryunosuke Akutagawa
Kamera: Kazuo Miyagawa
Musik: Fumio Hayasaka
Schnitt: Akira Kurosawa
Mit: Toshiro Mifune (Tajomaru, Bandit), Machiko Kyo (Masago, Frau), Masayuki Mori (Takehiro, Samurai), Takashi Shimura (Holzfäller), Minoru Chiaki (Mönch), Daisuke Kato (Polizist), Kichijiro Ueda (Bürger), Fumio Honma (Medium)
88 Min., sw, 35 mm, Jap/d/f, ab 14