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Die kleinen Margeriten
(Sedmikrásky)
Věra Chytilová (ČSSR 1966)

Die beiden Mädchen Marie I und Marie II sitzen gelangweilt in einem Schwimmbad. Wenn sie ihre Arme und Beine bewegen, quietscht es, wenn sie ihre Gedanken entfesseln, erschüttern sie die Werte der Gesellschaft. Sie sind sich einig, dass die Welt verdorben ist, also beschliessen sie, ab jetzt eben auch verdorben zu sein. Sie ersinnen zahlreiche Tricks, um die Gesellschaft hinters Licht zu führen.
«Die Tschechoslowakei war in den 1960er-Jahren die dynamischste Filmkultur Osteuropas. (...) Die innovativste Regisseurin jener Zeit war Věra Chytilová. (...) In Die kleinen Margeriten erzählte sie die Geschichte der Randale der beiden Mädchen als experimentelle Montage mit Verzerrungen und Überlagerungen. Die Behörden hassten den Film, und Chytilová wurde nach der sowjetischen Reinvasion 1968 mit einem sechsjährigen Arbeitsverbot belegt. Auch Jean-Luc Godard hasste Die kleinen Margeriten, nannte ihn cartoonhaft und unpolitisch und verstand nicht, wie die Filmemacher des Ostblocks den sozialistischen Realismus zu unterwandern versuchten. Godards eigener wachsender Marxismus mag Chytilová zu ungläubigem Gelächter gereizt haben, denn sie nahm sich anstatt irgendeiner politischen Theorie den Surrealismus von Dalí und Buñuel zum Vorbild. Die kleinen Margeriten wurde zum wichtigsten osteuropäischen absurden Film seiner Zeit.» (Mark Cousins: The Story of Film, Pavilion 2020)

Drehbuch: Věra Chytilová, Pavel Juráček, Ester Krumbachová
Kamera: Jaroslav Kučera
Musik: Jiří Šlitr, Jiří Šust
Schnitt: Miroslav Hájek

Mit: Jitka Cerhová (Marie I), Ivana Karbanová (Marie II), Julius Albert, Jan Klusák, Marie Česková, Jiřina Mysková, Marcela Březinová

76 Min., Farbe, DCP, Tsch/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Fr.,
17.11.2023
15:00
Mo.,
27.11.2023
21:15
Sa.,
30.12.2023
18:30