Prinz Danilo möchte die lebenslustige Tänzerin Sally O’Hara heiraten, doch Danilos Cousin hintertreibt erfolgreich dieses Vorhaben. Enttäuscht heiratet Sally den reichsten Mann des Landes, der aber stirbt schon in der Hochzeitsnacht an einem Herzversagen. Sally vergnügt sich mit ihrem ererbten Vermögen in Paris und ist nun allseits als «die lustige Witwe» bekannt. Nach Motiven der gleichnamigen Operette Lehárs inszenierte Erich von Stroheim eine höhnische Travestie auf den Niedergang des Adels. Der Film war von Stroheims grösster kommerzieller Erfolg und das einzige seiner Werke, das bis auf kleine Schnitte so aufgeführt wurde, wie er es konzipiert und gedreht hatte.
«Ein betörend grausamer und zugleich lustvoller Film, in dem es von pomadisierten Monokelträgern wimmelt, von grinsenden Grafen, geilen Greisen und flattrigen Frauen, welche die Epoche als ‹Geschöpfe› tituliert. Was diese Personen und ihre zerfliessenden Triebe zusammenhält, ist das Korsett des ‹esprit de corps› und die boulevardbreiten Bahnen von Lüge und Konvention.» (Harry Tomicek, Filmmuseum Wien)
Drehbuch: Erich von Stroheim, Benjamin Glazer, Marian Ainslee (Zwischentitel), nach der Operette von Franz Lehár, Victor Leon, Leo Stein
Kamera: Oliver T. Marsh, William Daniels, Ben Reynolds
Schnitt: Frank Hull
Mit: Mae Murray (Sally O'Hara), John Gilbert (Prinz Danilo), Roy D'Arcy (Prinz Mirko), Tully Marshall (Baron Sadoja), Josephine Crowell (Königin Milena), George Fawcett (König Nikita), Albert Conti (Adjudant des Prinzen Danilo), Wilhelm von Brincken (Ordonnanz des Prinzen Danilo), Don Ryan (Adjudant des Prinzen Mirko), Hughie Mack (Wirt), Sidney Bracey (Danilos Diener), Dale Fuller (Sallys Zimmermädchen)
124 Min., sw, DCP, stumm, e Zw'titel