«Mitten im Krieg 1943 entstanden, erzählt Leopold Lindtbergs Marie-Louise vom Mädchen aus dem besetzten Frankreich, das für drei Monate in die neutrale Schweiz reisen darf, um hier Ferien von den erlebten Gräueln zu machen. Danach: Ruckzuck, über die Grenze abgeschoben, zurück in den Krieg. So wollte es die offizielle Schweiz. Nicht alle befürworteten diese Flüchtlingspolitik, und so machen in Marie-Louise Schweizer Arbeiter und ein Fabrikdirektor gemeinsam Front gegen Unmenschlichkeit und verordnete Leisetreterei. Aus heutiger Sicht wirkt das alles ein wenig unscharf. Zu seiner Zeit aber bedeutete Marie-Louise ein Wagnis für Lazar Wechslers Praesens, die auch im vierten Kriegsjahr unvermindert den Schikanen von Hitlers Freunden in Schweizer Armee, Verwaltung und Politik ausgesetzt war. Mit Marie-Louise unterstrich die Truppe um den Flüchtling und Antifaschisten Lindtberg nachdrücklich, dass man nicht gewillt war, die Geistige Landesverteidigung widerstandslos den unheimlichen Patrioten zu überlassen.» (Benedikt Eppenberger, filmo.ch)
Drehbuch: Richard Schweizer
Kamera: Emil Berna
Musik: Robert Blum
Schnitt: Hermann Haller
Mit: Josiane Hegg (Marie-Louise Fleury), Heinrich Gretler (Direktor Rüegg), Anne-Marie Blanc (Heidi Rüegg), Margrit Winter (Anna Rüegg), Armin Schweizer (Lehrer Bänninger), Mathilde Danegger (Päuli), Fred Tanner (Robert Scheibli), Emil Gerber (Ernst Schwarzenbach), Bernard Ammon (André), Pauline Carton (Frau Gilles), Germaine Tournier (Frau Fleury), Jean Hort (Vater Deschamps)
103 Min., sw, DCP, Dialekt+F/d