Einer der berühmtesten Vulkanfilme überhaupt ist Werner Herzogs La Soufrière über einen angekündigten Vulkanausbruch auf der Insel Guadeloupe. Während die Menschen evakuiert worden sind, zieht es den Filmemacher hin zum Vulkan. Doch zum Ausbruch kommt es sehr zum Frust Herzogs nicht. Ganz anders in Jean Epsteins lange verschollenem und überaus selten zu sehendem La montagne infidèle: Als im Juni 1923 der Ätna ausbricht, reisen Epstein und seine Kameramänner Paul Guichard und Léon Donnot sofort nach Sizilien, und gemeinsam dokumentieren sie mit grossem Wagemut die spektakulären Lavaströme und die Verwüstungen, die diese anrichten. Auch Jamil Dehlavi blickt in QÂF – The Sacred Mountain gebannt auf einen Vulkanausbuch. Zur Musik von Tangerine Dream und Popol Vuh verdichtet er die fliessenden Lavaströme zu einem hypnotischen wie mystischen Werk. Wie die Menschen schliesslich in direkter Nachbarschaft zu einem Vulkan leben, davon handelt Ben Rivers’ The Creation As We Saw It. Rivers dokumentiert drei Schöpfungsgeschichten von Bewohner:innen des südpazifischen Inselstaats Vanuatu, in denen es auch um die Frage geht, warum ein Vulkan dort zu liegen kommt, wo er sich eben befindet. (hb)
Gesamtdauer: 97 Min.