«Guelwaar ist der Spitzname von Pierre Henri Thioune, einem politischen Radikalen und Aufwiegler, dessen Kritik an der Abhängigkeit des Senegal von ausländischer Hilfe den Machthabern sauer aufstösst. Nach seinem mysteriösen Tod kommt es zu einer absurden Verwechslung, als seine Leiche mit der eines anderen Mannes vertauscht und versehentlich auf einem islamischen Friedhof beigesetzt wird. Guelwaars Familie, angeführt vom europäisch geprägten Sohn, beauftragt die örtliche Polizei, den Vater auszugraben und auf katholischem Boden wieder zu bestatten, doch der muslimische Widerstand entfacht einen religiösen Konflikt und setzt lang gehegte Feindseligkeiten unter den Stadtbewohnern frei. Guelwaar ist zugleich eine tragikomische Studie über die gesellschaftliche Atomisierung und eine hoffnungsvolle Vision von panafrikanischer Solidarität und Unabhängigkeit. Erneut zeigt sich Ousmane Sembène als ein Meister darin, komplexe Handlungsstränge zu verweben und unterschiedliche Stile zu verschmelzen.» (Janus Films)
Drehbuch: Ousmane Sembène
Kamera: Dominique Gentil
Musik: Baaba Maal
Schnitt: Marie-Aimée Debril
Mit: Thierno Ndiaye Doss (Guelwaar), Mame Ndoumbé Diop (Nogoy Marie Thioune), Yama Diedhiou (Maï), Ndiawar Diop (Barthelemy), Lamine Mane (Dibocor), Marie Augustine Diatta
115 Min., Farbe, 35 mm, Wolof+F/d