In La Cérémonie geht es um Mord. Doch zunächst geht es um Isabelle Huppert als Jeanne, die ruppige Postbotin in einer französischen Kleinstadt, und Sandrine Bonnaire als Sophie, eine junge Frau, die eine Stelle als Dienstmädchen bei der Familie Lelièvre annimmt. Von Anfang an ist die Spannung da. Doch nichts ist alarmierend. Einfach nur der Alltag, der mit akribischer Sorgfalt aufgezeichnet wird. Auf der einen Seite das Zeremoniell der Provinzbourgeoisie, auf der anderen Seite Sophies Arbeit, ihre Isolation und ihre Eskapaden mit Jeanne. (pj)
«Es ist ein schwarzhumoriger, heimtückisch entwickelter Klassenkampf, den Chabrol uns da in seiner typischen Art serviert. Mit zwei brillant auftrumpfenden proletarischen Heldinnen. Isabelle Huppert und Sandrine Bonnaire glänzen zwischen kindlicher Unschuld und teuflischem Wahnsinn als Duo infernale, dessen aufgestaute Aggressionen gegen das Grossbürgertum sich schliesslich in einem finalen Gewaltakt entladen.» (Albert Bär, Filmclub 813)
Drehbuch: Claude Chabrol, Caroline Eliacheff, nach einem Roman von Ruth Rendell
Kamera: Bernard Zitzermann
Musik: Matthieu Chabrol
Schnitt: Monique Fardoulis
Mit: Isabelle Huppert (Jeanne), Sandrine Bonnaire (Sophie), Jacqueline Bisset (Catherine), Virginie Ledoyen (Melinda), Jean-Pierre Cassel (Georges), Valentin Merlet (Gilles), Rochefort Julien (Jérémie), Dominique Frot (Madame Lantier), Philippe Lecoq (Philippe), Jean-François Perrier (Pfarrer), Yves Verhoeven (Lieferant)
112 Min., Farbe, 35 mm, F/d