«Eine Frau streift durch die belebten Strassen der spanischen Stadt Benidorm. Sie ist allein unterwegs und hat nichts als eine Tüte von der Apotheke bei sich. Diane hat ihr neugeborenes Kind und ihren Freund Martin auf der Entbindungsstation in einem Krankenhaus in Zürich zurückgelassen. Während über Benidorm die Nacht hereinbricht, beginnen Neonlichter zu leuchten und Dianes Schatten bewegt sich im Rhythmus der Stadt. Ihre stille, undurchsichtige Flucht wirft Fragen auf: Was sucht sie hier, in dieser fremden Welt? Zwischen den All-inclusive-Touristen, den Nachtschwärmern und Exzentrikern auf der Strandpromenade entdeckt Diane Rose und folgt ihr auf einen Aussichtsturm. Zwischen zwei einsamen Seelen entsteht eine zarte Verbindung. Die Tage vergehen, und die Möglichkeit einer Rückkehr in ihr altes Leben scheint in immer weitere Ferne zu rücken. In Les paradis de Diane brechen Carmen Jaquier und Jan Gassmann den Mythos um Mutterschaft und Kleinfamilie auf und zeichnen eine innere Odyssee nach.» (Berlinale 2024)
«Die Gesellschaft möchte uns glauben machen, dass ein Körper, der als ‹weiblich› gilt, von Natur aus dazu veranlagt ist, sich fortzupflanzen, dass nichts einen ‹mütterlichen› Instinkt untergraben kann, der im Grunde als angeboren angesehen wird. Jaquier und Gassmann rebellieren gegen diese Klischees und zeigen uns, wie gesellschaftlich konstruiert das Konzept der Mutterschaft tatsächlich ist. (…) Les paradis de Diane ist ein schwer zu vergessender und radikaler Film, der erfolgreich die komplexe Natur von Personen vermittelt, die sich entschieden haben, bis zum Abgrund in ihr Inneres zu blicken.» (Giorgia Del Don, cineuropa.org, 19.2.2024)
Drehbuch: Carmen Jaquier
Kamera: Thomas Szczepanski
Musik: Marcel Vaid
Schnitt: Carole Le Page
Mit: Dorothée de Koon (Diane), Aurore Clément (Rose), Omar Ayuso (Adis), Roland Bonjour (Martin)
98 Min., Farbe, DCP, F+E+Sp+D/d/f