«Silentium (2004) verlor gegenüber dem Roman ‹Silentium!› zwar das Ausrufezeichen, aber nichts von seiner schneidenden Schärfe und Häme gegenüber der kulturellen und klerikalen Schickeria der Festspielstadt Salzburg – im Gegenteil. Brenner ist diesmal Kaufhausdetektiv und erwischt ausgerechnet die Tochter des Festspielpräsidenten, Konstanze Dornhelm (Maria Köstlinger), beim Stehlen. Daraufhin wird er von seinen Vorgesetzten gefeuert, aber postwendend von Konstanze engagiert, um den ‹Unfall› ihres Mannes aufzuklären, der erst kurz zuvor mit Enthüllungen über seine Jugend in einem katholischen Konvikt an die Öffentlichkeit gegangen war. Der Mann, der ihn damals angeblich sexuell belästigt haben soll, ist jetzt nichts Geringeres als Erzbischof von Salzburg. Ein heftiger Stoff, fürwahr, heftig umgesetzt, und recht schonungslos, was Namen und Institutionen betrifft.» (Andreas Ungerböck, «Josef Hader. Filme und mehr», 2017)
Drehbuch: Wolfgang Murnberger, Josef Hader, Wolf Haas, nach dem gleichnamigen Roman von Wolf Haas
Kamera: Peter von Haller
Musik: Sofa Surfers
Schnitt: Evi Romen
Mit: Josef Hader (Simon Brenner), Simon Schwarz (Berti), Joachim Król (Sportpräfekt Fitz), Maria Köstlinger (Konstanze Dornhelm), Udo Samel (Festspielpräsident), Tini Kainrath (Opernsängerin)
116 Min., Farbe, 35 mm, D