Agnès Varda, zentrale Regisseurin der französischen Filmgeschichte seit der Nouvelle Vague, erfindet sich am Anfang des 21. Jahrhunderts neu: Mit ihrer handlichen Digitalkamera folgt sie dem Motiv des Sammelns in seinen kunst- und kulturgeschichtlichen, aber auch aktuellen politischen Verzweigungen. «Die Sammler», das sind die Ährenleserinnen auf dem bekannten Gemälde Jean-François Millets, aber es sind auch die Menschen am Rand der Gesellschaft, die von dem leben müssen, was andere in den Müll werfen. Varda, selbst Sammlerin und Wiederverwerterin von Bildern und Geschichten, stellt in autofiktionaler Form die politische und ethische Kurzsichtigkeit der Wegwerfgesellschaft infrage. Wie könnte eine nachhaltige Form des Filmens (und Lebens) aussehen? (vp)
Drehbuch: Agnès Varda
Kamera: Didier Doussin, Stéphane Krausz, Didier Rouget, Pascal Sautelet, Agnès Varda
Musik: Joanna Bruzdowicz, Isabelle Olivier
Schnitt: Jean-Baptiste Morin, Laurent Pineau, Agnès Varda
82 Min., Farbe, DCP, F/d