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Thelonious Monk: Straight, No Chaser

Der Wunschfilm unseres Fördervereins

Charlotte Zwerin (USA 1988)

«Er war ein einzigartiges Genie. Seine künstlerische Anerkennung musste sich Thelonious Monk jedoch hart erkämpfen. Er selbst aber war überzeugt von seinem Talent und wurde schliesslich zum gefeierten Star der Szene. Bis heute gilt Monk als exzentrische Grösse des Jazz, sein Humor ist legendär, aber auch seine heftigen Stimmungswechsel. Grundlage für Charlotte Zwerins Film über den Hohepriester des Bebop bilden Aufnahmen von 1967/68. Christian Blackwood drehte damals, von einem westdeutschen Fernsehsender beauftragt, einen einstündigen Film über Monk. Sechs Monate lang begleitete er den grossen Pianisten und Komponisten. Zwanzig Jahre später gestaltete Charlotte Zwerin aus den 14 Stunden Schwarzweiss-Archivmaterial ein meisterhaftes Porträt. Es zeigt einen unverwechselbaren Menschen und Musiker in Aktion: Monk im Studio, Monk unterwegs, Monk am Klavier, Monk beim Interview, Monk im Zusammenspiel mit seinen Bandkollegen Charlie Rouse (Tenorsaxofon), Larry Gales (Bass) und Ben Riley (Schlagzeug). ‹Round Midnight›, ‹Blue Monk›, ‹Well, You Needn’t›, ‹Epistrophy›, ‹Ruby My Dear›. It’s Monk Time!» (DOK.fest München, 2006)

«Wie der reichhaltige musikalische Soundtrack verdeutlicht, vertraten sein sparsames, knorriges Spiel, seine rastlosen Stop-Start-Rhythmen und seine durch nichts zu erschütternde Beharrlichkeit eine Perspektive auf das Leben und die Kunst, die trotzig exzentrisch, obsessiv forschend und zutiefst persönlich war. (…) Die Teile des Films aus den späten 60er-Jahren, die eine Europatournee dokumentieren und Monk beim Spielen in Clubs und bei Aufnahmesessions zeigen, gehören zu den wertvollsten Jazzsequenzen, die je gedreht wurden. Nahaufnahmen von Monks Händen auf der Tastatur offenbaren eine Technik, die ungewöhnlich angespannt, spitzig und aggressiv war. Andere Szenen zeigen ihn, wie er seine Kompositionen und Akkordstrukturen erklärt und Anweisungen in knappen, kaum verständlichen Knurrlauten gibt, die selbst für seine Mitmusiker schwer zu interpretieren waren. (…) Die Musik von Monk, die sich durch den Film zieht, ist aussergewöhnlich in ihrer Bandbreite an Gefühlen. Eine stürmische Aufführung seiner berühmtesten Komposition, ‹Round Midnight›, erinnert an eine Art jazzmusikalischen Kubismus, während Popsongs wie ‹I Should Care› mit einer beissenden Ergriffenheit vorgetragen werden. Der Film erinnert uns immer wieder daran, dass Monk als Jazzkomponist ebenso wichtig war wie als Pianist. Stücke wie ‹Rhythm-A-Ning›, ‹Blue Monk›, ‹Ugly Beauty›, ‹Crepuscule with Nellie›, ‹Epistrophy› und ‹Misterioso› waren viel mehr als ausgedehnte Songs. Sie definierten einen dichten, vom Bebop geprägten Jazz-Impressionismus, dessen Einfluss und Kraft erst seit Kurzem voll anerkannt werden.» (Stephen Holden, The New York Times, 30.9.1989)

Kamera: Christian Blackwood
Musik: Dick Hyman

Mit: Thelonious Monk (er selbst), Harry Colomby (er selbst), Jimmy Cleveland (er selbst), John Coltrane (er selbst), Ray Copeland (er selbst), Nica De Koenigswarter (sie selbst), Tommy Flanagan (er selbst), Larry Gales (er selbst), Charlie Rouse (er selbst), Johnny Griffin (er selbst), Samuel E. Wright (Erzähler)

98 Min., Farbe + sw, 35 mm, E Werden auch Sie Mitglied und sorgen Sie für Glanzlichter im Filmpodium. Infos unter: filmpodium.ch/foerderverein-lumiere

Spieldaten
Sa.,
24.8.2024
15:00
Mi.,
11.9.2024
18:15
Mi.,
25.9.2024
18:15