«Der leitende Arzt einer psychiatrischen Klinik nimmt gegen gute Bezahlung das harmlos klingende Angebot eines amerikanischen Obersten, einen anonymen Mann für kurze Zeit als Patienten unterzubringen, gerne an. Aber plötzlich geben sämtliche Agenten aus Ost und West einander die Klinke in die Hand, das Wartezimmer wird zum Tribunal, die Revolver sitzen locker. Niemand weiss mehr, wer für wen arbeitet – geschweige denn der Zuschauer! (…) Nach diesem Kinobesuch hält man für eine halbe Stunde lang alle Menschen, denen man begegnet, für Spione. Nur langsam löst sich der Bann. Denn in diesem Film von Henri-Georges Clouzot, dem Spezialisten hautnaher Themen, vor allem der Angst und des Unheimlichen, ist wahrhaftig der Zustand totaler Spionage erreicht.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.12.1957)
«Weit entfernt von einem klassischen Spionagefilm ist Les espions eher eine Satire auf das Genre. Clouzot schildert mit grimmiger Ironie eine Welt des Unsinns und des falschen Scheins. Die Situationen und Dialoge sind oft treffend. Letztendlich ist dies Clouzots witzigster und daher auch unerwartetster Film.» (Joël Daire, La Cinémathèque française)
Drehbuch: Henri-Georges Clouzot, Jérôme Géronimi, nach dem Roman «Le Vertige de minuit» von Egon Hostovsky
Kamera: Christian Matras
Musik: Georges Auric
Schnitt: Madeleine Gug
Mit: Curd Jürgens (Alex), Peter Ustinov (Michel Kiminsky), Otto Edouard Hasse (Hugo Vogel), Véra Clouzot (Lucie), Martita Hunt (Connie Harper), Gérard Séty (Dr. Malik), Sam Jaffe (Sam Cooper), Gabrielle Dorziat (Mme Andrée), Louis Seigner (Valette), Pierre Larquey (Taxichauffeur), Paul Carpenter (Col. Howard), Daniel Emilfork (Peterson)
126 Min., sw, DCP, F/d