Wer war Nicolás Guillén Landrián, «ese negro loco», dieser verrückte Schwarze, wie er seinerzeit sowohl von seinen Freunden wie auch von seinen Feinden genannt wurde? Was machte diesen Künstler und seine Filme aus dem Kuba der 60er- und frühen 70er-Jahre so einzigartig? Und weshalb endete einer wie er, der sein Land und seine Leute innig liebte und sie mit Chuzpe porträtierte, im Gefängnis, in der Psychiatrie und im Exil? Ernesto Daranas’ Dokumentarfilm ist eine Annäherung an Landrián, dessen Geschichte und Werk, auch eine späte Ehrenrettung und kollegiale Wiedergutmachung kubanischen Unrechts. Der Film zeigt, wie das vom Stalinismus infizierte Kuba des Fidel Castro mit Unangepassten umgeht – bis heute. Gleichzeitig weckt Landrián Lust auf dieses einzigartige Werk, das lange Zeit unter Verschluss gehalten wurde und dem Zerfall ausgesetzt war. Ein Teil davon konnte dank Daranas’ Initiative und Beharrlichkeit gerettet und restauriert werden.
Drehbuch: Ernesto Daranas Serrano, Ania Molina Alonso
Kamera: Ángel Alderete Gómez
Musik: Juan Pablo Daranas Molina
Schnitt: Pedro Suárez Boza
Mit: Gretel Alfonso Fuentes (sie selbst), Livio Delgado (er selbst), Ociel Romero Lavañino (er selbst)
80 Min., sw, DCP, Sp/d