Der Drogenfahnder Vargas (Charlton Heston) küsst grade seine Frau, als ein Auto in nächster Nähe durch eine Bombe hochgeht. So explosiv, gleich nach einer der legendärsten Plansequenzen der Filmgeschichte, beginnt der Film, der im US-amerikanisch-mexikanischen Grenzraum spielt und in dem Vargas versucht, den korrupten Polizisten Hank Quinlan (Orson Welles) zu überführen. Gewalt kennt in diesem Film noir weder geografische Grenzen noch Unterschiede zwischen Polizei und Verbrechertum. Die Dietrich als Wahrsagerin und ehemalige Geliebte Quinlans haucht dem Werk Mystik und Wehmut ein. (tb)
«Um François Truffauts Meinung zu Touch of Evil zu paraphrasieren: Orson Welles hat mit dem korpulenten Hank Quinlan eine Figur geschaffen, die so hemmungslos widerwärtig ist, dass wir uns schliesslich in sie verlieben. Und mit Mike Vargas eine, die so geradlinig ist, dass es wehtut, und die wir am Ende hassen. (...) Selbst für die späten fünfziger Jahre, als Leute wie Samuel Fuller und Nicolas Ray äusserst schräge Filme oder zumindest bizarre Varianten normaler Filme drehten, bringt Touch of Evil das Ganze nochmals auf eine neue, barocke Ebene.» (David Jenkins, Little White Lies, 2015)
Drehbuch: Orson Welles, nach dem Roman «Badge of Evil» von Whit Masterson
Kamera: Russell Metty
Musik: Henry Mancini
Schnitt: Virgil W. Vogel, Aaron Stell, Edward Curtiss, Walter Murch
Mit: Charlton Heston (Mike Vargas), Orson Welles (Capt. Hank Quinlan), Janet Leigh (Susan Vargas), Joseph Calleia (Sgt. Pete Menzies), Akim Tamiroff (Joe Grandi), Joanna Moore (Marcia Linnekar), Marlene Dietrich (Tanya, die Bordellwirtin), Ray Collins (Bezirksanwalt Adair), Zsa Zsa Gabor (Nachtclubbesitzerin), Dennis Weaver (Nachtportier)
111 Min., sw, 35 mm, E/d/f