«Das innovative Debüt von Sophie Linnenbaum blickt auf eine unbekannte Welt der Filmfiguren, in der sich Haupt- und Nebenfiguren erbittert bekriegen (…): Mit Stolz berichtet die Ich-Erzählerin zum Auftakt von ihrer Mutter, die als Nebendarstellerin in Filmen auftritt. Selbst unter Hunderten von Komparsen findet Paula die Mama in Archivbildern sofort heraus. Noch stolzer ist die junge Heldin auf den Vater. Der war immerhin eine Hauptfigur und er starb einen heldenhaften Tod. In seine Fussstapfen möchte die Schauspielschülerin treten. Klassenbeste ist sie bereits, sie kann panisch Schreien und beherrscht die Zeitlupe. Nur mit dem Erzeugen emotionaler Musik hapert es noch etwas. Um die bevorstehende Prüfung nicht zu verpatzen, will sie zur Inspiration einige Flashbacks ihres Vaters anschauen. Doch im Archiv fehlt von dem vermeintlichen Helden jede Spur. Alles nur ein Versehen, glaubt die Tochter. Papa wurde schliesslich von den Outtakes ermordet. Oder etwa doch nicht?» (Dieter Osswald, programmkino.de, Mrz 2023)
«Der Film beeindruckt von Anfang an durch die Konsequenz, mit der er zwischen allen gängigen Schubladen erzählt, mit Elementen von Coming-of-Age-Drama, Science-Fiction und Gesellschaftssatire, und wie er auf der Handlungsebene wie auch visuell seine anspruchsvolle Grundidee durchspielt (…). Wenn Paulas Weg sie aus der Oberflächen-Idylle der Haupt- und Nebenfiguren in die Elendsquartiere der Outtakes führt, die in düsteren Fabriken für Hintergrundgeräusche schuften oder in einer Kaschemme abhängen, die direkt aus einem proletarischen Drama der Weimarer Republik stammen könnte, positioniert sich The Ordinaries fast schon klassenkämpferisch. Aber bierernst wird er dann doch nicht.» (Patrick Seyboth, epd-film, Mrz 23)
Drehbuch: Sophie Linnenbaum, Michael Fetter Nathansky
Kamera: Valentin Selmke
Musik: Fabian Zeidler
Schnitt: Kai Eiermann
Mit: Fine Sendel (Paula Feinmann), Jule Böwe (Elisa Feinmann), Henning Peker (Hausmädchen Hilde), Sira Faal (Hannah Cooper), Noah Tinwa (Simon), Denise M'Baye (Frau Dr. Cooper), Pasquale Aleardi (Herr Cooper), Aurel Manthei (Udo)
124 Min., Farbe, DCP, D Als Vorfilm zeigen wir den Kurzdokumentarfilm Jill, Uncredited: Eine vergnügliche Hommage an die «ewige» Nebendarstellerin Jill Goldston.