«Altman (…) ist auf den ersten Blick ein überraschender Filmemacher für einen Film über die Malerei und ihre statische Leinwand. Aber Van Gogh ist natürlich kein gewöhnlicher Maler. Wie von Tim Roth in dem ruhigen historischen Schnappschuss Vincent & Theo dargestellt, besteht Van Goghs fatale Frustration in seiner Unfähigkeit, über die Tyrannei des Rahmens hinauszukommen (…). Wenn es einen grosszügigen Zug in Altmans schwermütigem Historienfilm gibt, dann besteht er darin, dass er Van Gogh die bildliche Totalität zugesteht, die er als Künstler nie entdeckt hat. Dieses Mitgefühl des Regisseurs mit seinem Subjekt scheint ein natürliches Nebenprodukt der Tatsache zu sein, dass Altman, wie Van Gogh, während seiner gesamten Karriere mit der Geschäftswelt kämpfte. Vincent & Theo erinnert uns daran, dass Gemeinschaften, Geschäftstrends und Geschmäcker sich zwar weiterentwickeln, das Genie aber ein seltenes Wesen ist, das, wenn es nicht gepflegt wird, denjenigen, der es besitzt, verdirbt.» (Harvard Film Archive, Jun 2015)
Drehbuch: Julian Mitchell
Kamera: Jean Lepine
Musik: Gabriel Yared
Schnitt: François Coispeau, Geraldine Peroni
Mit: Tim Roth (Vincent van Gogh), Paul Rhys (Theodore van Gogh), Adrian Brine (Onkel Cent), Jean-François Perrier (Leon Bouscod), Vincent Vallier (René Valadon), Jip Wijngaarden (Sien Hoornik), Johanna Ter Steege (Jo Bonger), Jean-Pierre Cassel (Dr. Paul Gachet)
139 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f