WELTPREMIERE
Kaum ein Ort symbolisiert den Aufbruch in die Moderne mit ihren Erwartungen und Verwerfungen besser als das Warenhaus. Es steht für den Weg hin zu einer Gesellschaft, in der Bedürfnisse nicht nur befriedigt, sondern geschaffen werden. In Zürich läutet Franz Anton Jelmoli die neue Epoche mit dem Bau eines seinerzeit spektakulären Glaspalastes an der Bahnhofstrasse ein. Nun, exakt 125 Jahren später, wird Jelmoli seine Pforten schliessen.
Der Film «Jelmoli – Biografie eines Warenhauses» von Sabine Gisiger setzt sich aus den biografischen Erfahrungen Einzelner zusammen: von der Gründerfamilie über die Familien der Hauptaktionäre bis hin zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die jahrzehntelang und mit Herzblut im Jelmoli gearbeitet haben und sich noch heute als «Jelmolianer» bezeichnen.
Die persönlichen Erzählungen aus dem Warenhaus und der reiche Fundus von Archivmaterialien spiegeln grosse Themen des 20. Jahrhunderts: Urbanisierung, Kolonialismus, Frauenemanzipation, Antisemitismus, Jugendrevolte und schliesslich Globalisierung und Digitalisierung, die das Ausstellen von Waren aus aller Welt unter einem Dach obsolet gemacht haben.
Drehbuch: Sabine Gisiger
Kamera: Helena Vagnières, Christine Munz
Musik: Balz Bachmann
Schnitt: Matthias Günter
75 Min., Farbe, DCP, Dialekt/d