«Gion no kyodai (früher bekannt als Gion no shimai) erzählt von zwei Schwestern, die im Gion-Distrikt von Kyoto das zwischen verfeinerter Lebenskunst und Prostitution balancierende Gewerbe der Geisha betreiben. Die ältere verkörpert bis in die gehaltene Anmut ihrer Bewegungen den Imperativ der Tradition: die Selbstzurücknahme, das Sichfügen, die Beständigkeit, das Mitleid, die Freiheit im Unfreisein. Die jüngere betrachtet Tradition als Last, sieht in ihrem Beruf ein Mittel zum Zweck, ist nüchtern, unabhängig und das, was man, nicht ohne Beiklang von Verachtung, ‹moga› (eine Verballhornung von ‹modern girl›) zu nennen pflegt. Beide Frauen, beide Haltungen zum Leben sind – wenn sie in Widerspruch zur Gesellschaft der Männer geraten – zum Scheitern verurteilt. Der Konflikt der japanischen Welt auf die Essenz einer filmischen Erzählung gebracht. Deren Trauer und Bitternis hat Mizoguchi in die von ihm entwickelte, beherrschte Sprache der Schönheit umgesetzt: Film als Fliessen und als Gewebe aus Distanz.» (Harry Tomicek, filmmuseum.at, Feb 2014)
Drehbuch: Yoshikata Yoda, Kenji Mizoguchi, nach dem Roman «Yama» von Alexandr Iwanowitsch Kuprin
Kamera: Minoru Miki
Schnitt: Tatsuko Sakane
Mit: Isuzu Yamada (Omocha, die jüngere Schwester), Yoko Umemura (Umekichi, die ältere Schwester), Benkei Shiganoya (Shimbei Furusawa), Eitaro Shindo (Kudo), Taizo Fukami (Kimura), Fumio Okura (Jurakudo), Sakurako Iwama (Omasa Kudo)
69 Min., sw, Digital HD, Jap/e