In Flickorna», zu Deutsch «Mädchen», gehen drei Schauspielerinnen mit «Lysistrata» von Aristophanes auf Theatertournee. In der Komödie aus der griechischen Antike tun sich Frauen in Athen und Sparta zusammen und verweigern ihren Männern den Sex, um ein Ende des Kriegs zu erzwingen. Das Vorgehen der «Lysistrata»-Frauen regt die drei Akteurinnen Liz, Gunilla und Marianne dazu an, einen kritischen Blick auf ihre eigenen Beziehungen zu werfen. Wirklichkeit und Traum, Realität und Stück durchdringen sich im Film zunehmend und münden in eine Anklage der frauendiskriminierenden Gesellschaft. Die (männliche) Kritik zerriss den Film – Simone de Beauvoir bezeichnete ihn als «besten je von einer Frau gemachten Film». Mai Zetterling (1925–1994), eine gefeierte Schauspielerin und (Dreh-)Buchautorin, realisierte mit Flickorna ihren vierten Spielfilm als Regisseurin. Er provozierte einen Skandal, und sie sollte nie mehr staatliche Förderung erhalten. Das Frauenkino Xenia zeigte den Film in seinem Eröffnungsprogramm 1988. (ds)
Drehbuch: Mai Zetterling, David Hughes
Kamera: Rune Ericson
Musik: Michael Hurd
Schnitt: Wic Kjellin
Mit: Bibi Andersson (Liz Lindstrand), Harriet Andersson (Marianne), Gunnel Lindblom (Gunilla), Gunnar Björnstrand (Hugo, Schauspieler), Frank Sundström (der Arzt, Mariannes Mann), Erland Josephson (Carl, Liz' Mann), Åke Lindström (Bengt), Ulf Palme (der Regisseur), Stig Engström (Thommy), Ingvar Kjellson (Olle), Karin Miller (die Souffleuse)
100 Min., sw, DCP, Schwed/e, J/14