Diese charmante Liebeskomödie spielt in der Lesbenszene der frühen 90er. Max (Guin Turner) hatte schon lange keinen Sex mehr – Ely (V. S. Brody) steckt in einer Fernbeziehung. Die beiden lernen sich kennen – die Funken sprühen nicht auf Anhieb. Zu hippiemässig, findet Max über Ely, während der kleine Szene-Clan um sie herum das Geschehen in Echtzeit kommentiert. Dieses Juwel des New Queer Cinema gibt Einblick in das Alltagsleben und -lieben von Lesben in Chicago. Der Low-Budget-Titel wurde ein Riesenerfolg. Guin Turner mauserte sich zur Lesbenikone und bewegt sich bis heute in der queeren Indie-Filmszene als Schauspielerin und Regisseurin. Ihre damalige Partnerin Rose Troche, Regisseurin von Go Fish, machte Karriere als Filmemacherin und wirkte auch bei The L Word mit. Gedreht wurde in körnigem Schwarzweiss, was dem Film zu seiner kultigen Ästhetik verhalf. Ach ja – der Titel! «Go Fish» ist der Name eines Quartetts, bei dem Karten «gefischt» werden, bis die «Paare» komplett sind...
Als Vorfilm: Reservaat von Clara van Gool – ein betörender Tango zweier Frauen im Pelzkleid vor winterlicher Waldkulisse.
Drehbuch: Rose Troche, Guinevere Turner
Kamera: Ann T. Rossetti, Art Stone
Musik: Scott Aldrich, Brendan Dolan, Jennifer Sharpe
Schnitt: Rose Troche
Mit: V. S. Brodie (Ely), Guinevere Turner (Camille «Max» West), T. Wendy McMillan (Kia), Migdalia Melendez (Evy), Anastasia Sharp (Daria), Brooke Webster (Mel), Mimi Weddell (Mimi), JoAnne C. Willis (Sam), Betty Jeannie Pejko (Evys Mutter)
88 Min., Farbe, DCP, E/d