Nachdem Somai in den 1980er-Jahren grosse kommerzielle Erfolge gefeiert hatte, kehrte er mit Love Hotel zum Studio Nikkatsu zurück, wo er in den 70er-Jahren seine Karriere mit «Roman Pornos» (einem Genre japanischer Softcore-Erotikfilme) begonnen hatte. Der Film erzählt von einem Mann, dessen Firma Bankrott geht, worauf eine brutale Yakuza-Gang seine Frau vergewaltigt, um ausstehende Schulden einzutreiben. Gepeinigt von Schuldgefühlen und blinder Wut, plant er, ein Callgirl in einem Lovehotel umzubringen und sich dann das Leben zu nehmen. Doch der Plan misslingt. Als er zwei Jahre später die Prostituierte Nami kennenlernt, erkennt er in ihr das Callgirl wieder. Zwischen den beiden entsteht eine komplexe Beziehung, in der sich die Leiden ihrer Lebenssituation spiegeln. In den Händen von Somai wird aus Love Hotel eine fast schon existenzielle und melancholische Studie über verstörte Menschen und darüber, wie sie versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen. (tb/hb)
Drehbuch: Takashi Ishii
Kamera: Noboru Shinoda
Schnitt: Isao Tomita
Mit: Noriko Hayami (Nami Tsuchiya), Minori Terada (Tetsuro Muraki), Kiriko Shimizu (Ryoko Muraki), Rie Nakagawa (Masayo Ohta), Nobutaka Masutomi (Kiyoshi Ohta)
88 Min., Farbe, DCP, Jap/e