Video-Einführung aus der Antarktis von Sandra Walser (Historikerin, Guide und Fotografin auf Polar-Expeditionsschiffen)
Live-Musik: Tout Bleu
Simone Aubert (E-Gitarre, Stimme, Elektronik), Luciano Turella (Viola), Beatriz Raimundo (Cello), POL (Elektronik)
«Vor gut 100 Jahren brach die britische Antarktis-Expedition (1910–1913) unter der Leitung von Marineoffizier Scott zu ihrem unglückseligen Wettlauf zum Südpol auf. Herbert Ponting begleitete Scott an Bord der Terra Nova als offizieller Fotograf und Kameramann – die Bilder, die er einfing, beflügeln bis heute unsere Fantasie. Ponting filmte fast jeden Aspekt der Expedition: die wissenschaftliche Arbeit, das Leben im Camp und die Tierwelt vor Ort (…). Die Dinge, die er nicht filmen konnte, stellte er in seiner Heimat kühn nach. Ponting verwendete seine Aufnahmen über die Jahre in unterschiedlicher Form und Kontexten. 1924 montierte er sie zu diesem aussergewöhnlichen Dokumentarfilm, der bis heute auch durch seine Viragierung und Tonung, seinen aussergewöhnlichen Einsatz von Farbe besticht.» (British Film Institute)
«Heutzutage sind wir mit Dokumentarfilmen von unzugänglichen Orten vertraut, aber hier werden das Geheimnis und die Erhabenheit der Landschaft in gewisser Weise wiederhergestellt. Aufgelockert wird das Ganze durch Pontings eigenwilligen Kommentar in den Zwischentiteln. Wir sehen, wie [die Entdecker] verschwinden wie fleissige schwarze Käfer im weissen Schnee, die nie mehr zurückkehren werden. Erstaunlich wenig ist von Scott selbst zu sehen, nur ein paar Schnipsel – sie hatten es nicht so mit der Selbstbeobachtung, diese Leute. Oder erst am Schluss, als Ponting eindringlich aus seinem Tagebuch zitiert: ‹Grosser Gott, dies ist ein furchtbarer Ort!›» (Cath Clarke, The Guardian, 20.5.2011)
106 Min., sw, 35 mm, Stummfilm mit Livemusik, e Zw'titel