«Wie seine vorausgegangenen Hausfrauenkomödien dreht sich dieses Acht-Personen-(Pop-)Drama um die Nervenkrise einer Frau mittleren Alters. Leo, noch immer attraktiv, lebt allein in ihrer luxuriösen Madrider Wohnung und kann die Erinnerung an ihren Partner Paco nicht abstreifen. (…) Sie ist der pseudoliterarischen Lebenslügen überdrüssig, die sie seit zwei Jahrzehnten unter dem wohlgehüteten Pseudonym Amanda Gris en masse und mit vertraglich vorgeschriebenem Happy End zu produzieren hat. Inkognito bewirbt sie sich bei einer grossen Tageszeitung und erhält als ersten Auftrag ausgerechnet die Rezension der eigenen Amanda-Gris-Anthologie.» (Roland Rust, Filmdienst, Nr. 4/1996)
«Für einmal hat Almodóvar seine Vorliebe für stilisierte Komödien beiseitegelegt und sich einem Vollblut-Melodrama zugewandt. Weit davon entfernt, auf seinen typischen Humor zu verzichten, stellt der Autor-Regisseur diesen hier ganz in den Dienst einer emotionsgeladenen Story, die den Weg der Heldin von Verlust und Seelenqual zu wiederentdeckter Stärke und Hoffnung nachzeichnet. (…) Die aussergewöhnliche Paredes haucht der geschlagenen, aber würdevollen Figur, die abstürzt und sich dann langsam wieder hochrappelt, fast heroische Dimensionen ein. Sie ist die dramatische Lokomotive des Films und wird umrahmt von Almodóvars üblichem Tross köstlicher, mit Gusto gespielter Nebenfiguren.» (David Rooney, Variety, Sep 1995)
Drehbuch: Pedro Almodóvar, nach der Kurzgeschichte «The Lovely Leave» von Dorothy Parker
Kamera: Affonso Beato
Musik: Alberto Iglesias
Schnitt: José Salcedo
Mit: Marisa Paredes (Leocadia «Leo» Macías), Juan Echanove (Ángel), Imanol Arias (Paco), Carmen Elías (Betty), Rossy de Palma (Rosa, Leos Schwester), Chus Lampreave (Leos Mutter), Manuela Vargas (Blanca), Joaquín Cortés (Antonio), Kiti Manver (Manuela)
103 Min., Farbe, 35 mm, Sp/d/f, J/14