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Tacones lejanos
Pedro Almodóvar (Spanien/Frankreich 1991)

«Wenn ein bedeutender Mann in seinem Bett erschossen aufgefunden wird und er an seinem letzten Abend drei Damen nacheinander zu Besuch hatte, seine Geliebte, seine Ehefrau und seine Schwiegermutter, mit der er ebenfalls ein Verhältnis unterhielt – dann müsste der diensthabende Kommissar kaum weiter nach Verdächtigen suchen. Doch durch die Affäre geistert auch ein Fremder von chamäleonhaft wechselndem Aussehen. (...) Pedro Almodóvar hat wieder mal ins volle Menschenleben gegriffen. In seinem Psychothriller Tacones lejanos fechten Marisa Paredes und Victoria Abril ein furioses Mutter-Tochter-Duell aus, das sich, mit Exkursen ins Musical, um Spielregeln des Genres nicht schert: Bei Geständnissen wird so schamlos gelogen, noch auf dem Sterbebett, dass sogar das knallbunte Dekor erröten möchte.» (Der Spiegel, 16.3.1992)

«Das Ende der traditionellen Familie bedeutet im Kino Almodóvars kein Ende der familiären Bindungen. Die Institution ist zwar verschwunden, die Affekte aber, die sich mit ihr verbinden, bleiben erhalten. Sie haben sich nur verschoben, mitunter sogar intensiviert. So ergibt sich ein paradoxer Befund: Die Familie ist in den Filmen Almodóvars zugleich nirgendwo und überall.» (Christoph Haas: Almodóvar – Kino der Leidenschaften, Europa-Verlag 2001)

Drehbuch: Pedro Almodóvar
Kamera: Alfredo F. Mayo
Musik: Ryuichi Sakamoto
Schnitt: José Salcedo

Mit: Victoria Abril (Rebeca Giner), Marisa Paredes (Becky del Páramo), Miguel Bosé (Richter Dominguez/Femme Letal/Hugo), Pedro Díez del Corral (Alberto), Féodor Atkine (Manuel), Ana Lizarán (Margarita), Bibiana Fernández (Susana), Nacho Martínez (Juan, Rebecas Vater), Miriam Díaz Aroca (Isabel), Javier Bardem (Aufnahmeleiter), Agustín Almodóvar (Kunde im Fotogeschäft)

110 Min., Farbe, 35 mm, Sp/d/f, J/12

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