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The Wind
Victor Sjöström (USA 1928)

Live-Musik: Günter Buchwald (Piano, Violine), Bruno Spörri (Altsaxofon, Elektronik), Frank Bockius (Schlagzeug)

«Als er 1923 nach Amerika kam, liess Victor Sjöström seine Liebe für Landschaftsdarstellungen in Schweden weitgehend hinter sich, mit der spektakulären und einzigartigen Ausnahme von The Wind. Schauplatz ist die Wüste von West-Texas, einem Land mit hohen Temperaturen, wenig Niederschlag und ohne Schatten, in das eine zerbrechliche junge Frau aus dem Osten (Lillian Gish in einer der grossartigsten Darbietungen der Stummfilmära) gegen ihren Willen gedrängt wird, völlig unvorbereitet auf die Trostlosigkeit – physisch, sozial, psychisch –, die sie erwartet. Der Druck auf sie ist total und unerbittlich wie der raue Wind, der unaufhörlich über die karge Landschaft weht.» (MoMA, Jul 2024)

«Lillian Gish als Farmersmädel aus Virginia, das nach Texas gebracht und zur Hochzeit gezwungen wird. Die Frustration über das ihr unerträgliche Leben findet ihre Entsprechung im Bild des übermächtigen Präriewinds, der beständig anbrandet, Sand und Staub durch alle Öffnungen trägt, die junge Frau in die Umnachtung zu treiben droht. Sjöströms Verschränkung von Landschaft und Psyche erreicht hier den Zenit: Tosen des Traumas zwischen Eros, Thanatos und Wahn als Melodrama der Naturgewalten. Eine einzigartige Errungenschaft auf dem Gebiet des Stummfilms, das nicht enden wollende Brausen des Winds, sichtbar gemacht.» (Christoph Huber, Österreichisches Filmmuseum, Nov 2008)

Als Vorfilm zeigen wir Das Wolkenphänomen von Maloja: «Als Pionier des Bergfilmgenres zeigt Fanck hier die aussergewöhnlichen Wolkenformationen rund um den Malojapass in den Schweizer Alpen, darunter die sogenannte Malojaschlange. Das Wolkenphänomen von Maloja enthält ähnliche Bilder wie Fancks narrativer Spielfilm Der Berg des Schicksals, der im selben Jahr erschien. Siegfried Kracauer feierte in seiner Besprechung dieses Werks die Zeitrafferaufnahmen der Wolkenbewegungen: ‹Kumuluswolken, riesige weisse Massive, die sich auflösen, Wolkenmeere, die sich auftürmen und wieder vergehen, gestreifte Verwehungen und riesige Herden ... Die Wolkenereignisse verdichten sich und die Verzerrung der Zeit erzeugt einen bezaubernden optischen Rausch.›» (Nicholas Baer, Il cinema ritrovato, 2024)

ERÖFFNUNGSABEND mit Apéro nach der Vorführung

Drehbuch: Frances Marion, nach dem Roman von Dorothy Scarborough
Kamera: John Arnold
Schnitt: Conrad A. Nervig

Mit: Lillian Gish (Letty), Lars Hanson (Lige), Montagu Love (Roddy), William Orlamond (Sourdough, Lettys Cousin), Dorothy Cumming (Cora, seine Frau), Edward Earle (Beverly)

72 Min., sw, DCP, Stummfilm mit Livemusik, e Zw'titel Restored by The Museum of Modern Art with support from the Lillian Gish Trust for Film Preservation

Vorfilm

Arnold Fanck (Deutschland 1924)

Kamera: Arnold Fanck
Schnitt: Arnold Fanck

9 Min., sw, 35 mm, Stummfilm mit Livemusik, d Zw'titel

Spieldaten
Do.,
9.1.2025
18:30
Live-Musik: Günter Buchwald (Piano, Violine), Bruno Spörri (Altsaxofon, Elektronik), Frank Bockius (Schlagzeug); Eröffnungsabend des Stummfilmfestivals 2025 mit Apéro nach der Vorführung