«Man schreibt das Jahr 1999, in China wächst der Wunsch nach Wohlstand und einem westlich geprägten Lebensstil: Tao (Zhao Tao) ist jung, attraktiv und umschwärmt. Sowohl der bodenständige Grubenarbeiter Liangzi (Liang Jangjung) als auch der grossspurige Geschäftsmann Jinsheng (Thang Yi) wetteifern um ihre Zuneigung. Fünfzehn Jahre später hat sich das Leben der drei vollständig verändert. Liangzi zieht als Wanderarbeiter von Ort zu Ort, während Tao und Jinsheng, die zwischenzeitlich geheiratet hatten, bereits wieder geschieden sind. Ihr kleiner Sohn Dollar lebt beim Vater. Im Jahr 2025 wird der in Australien aufgewachsene Teenager seine Muttersprache nicht mehr verstehen; seine Kindheit in China scheint nur noch ferne Erinnerung ...» (Michael Meyns, filmstarts.de, Mai 2015)
«Obwohl im Triptychon von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der erste Teil etwas nostalgisch daherkommt (…), gibt es kein Idyll, keine heile Welt, auf die sich der Regisseur und seine Figuren berufen würden. Für Letztere gibt es wie so oft in Jias Filmen nur die Hoffnung. Eigentlich hört sich das Wort schon zu strebsam an: Es ist eher ein geduldiges Warten darauf, dass die Dinge besser werden, denn irgendwann müssen sie ja besser werden. Die Nostalgie ist dabei nicht die Sehnsucht nach Vergangenem, sondern nach einer Sicherheit, die meistens ausser Reichweite liegt und, falls überhaupt, nur temporär zu erhaschen ist.» (Till Brockmann, Filmbulletin, Mrz 2016)
Drehbuch: Jia Zhang-ke
Kamera: Yu Lik-wai
Musik: Yoshihiro Hanno
Schnitt: Matthieu Laclau
Mit: Tao Zhao (Shen Tao), Yi Zhang (Zhang Jinsheng), Liang Jingdong (Liang Jangjung), Zijian Dong (Zhang Daole), Sylvia Chang (Mia), Sanming Han (Liangs Freund)
131 Min., Farbe, DCP, OV/d