«Zu Beginn der 2000er-Jahre ist Qiao (Zhao Tao) an der Seite ihres Gangsterfreundes Bin (Liao Fan) eine Art Königin in der kleinen nordchinesischen Minenstadt. Doch nichts in ihrem Leben erweist sich als stabil: Die Mine schliesst, ihr Freund macht sich schuldig, sie geht für ihn ins Gefängnis, aber als sie entlassen wird, ist er längst weitergezogen. Mit grandiosem Gespür für die Wechselwirkung von Landschaft und Figuren erzählt Jia Zhang-ke von der turbulenten kapitalistischen Entwicklung Chinas. Seine Hauptfigur, die taffe Qiao, mag auf den ersten Blick eine ‹Geschichtsverliererin› sein, vor allem aber ist sie eine trickreiche, kluge, stolze Überlebende.» (Barbara Schweizerhof, Viennale 2018)
«Man könnte Ash Is Purest White als Mischung aus Gangsterfilm, Roadmovie und Melodram verstehen, als die Geschichte eines Liebesverrats, die in ihrem Kern von der Stärke der Frauen und der Schwäche der Männer handelt, und natürlich ist es die Geschichte des Landes in den Etappen des inneren und äusseren Umbaus. In diese Handlung mit ihren radikalen Brüchen sind zahlreiche Episoden, Charaktere und Symbole verwoben, die stets andere Aspekte einer Gesellschaft aufzeigen, die sich schneller verändert, als es ihre Subjekte können. Zugleich aber endet die Geschichte von Qiao und Bin genau dort, wo sie begonnen hat. Eine strahlende Zukunft sieht anders aus.» (Georg Seesslen, Die Zeit, Nr. 10/2019)
Drehbuch: Jia Zhang-ke
Kamera: Éric Gautier
Musik: Giong Lim
Schnitt: Matthieu Laclau
Mit: Tao Zhao (Qiao), Fan Liao (Bin), Yinan Diao (Lin Jia-dong), Casper Liang (Lin Jia-yan), Zheng Xu (Mann im Zug (Cameo)), Yibai Zhang (Mann im Restaurant Fengjie (Cameo))
136 Min., Farbe, DCP, Mand/d/f