«Der erste Farbfilm, der für das französische Fernsehen produziert wurde, ist vielleicht gleich auch der beste. Oder zumindest der farbigste. Denn Pierre Koralniks Anna ist in erster Linie ein Spektakel der bunt leuchtenden Oberflächen, ein Fest der modischen und auch musikalischen Extravaganz der 60er-Jahre. Für Letzteres ist Serge Gainsbourg zuständig, der die Musik und Songtexte komponiert hat und ausserdem auch als Schauspieler auftaucht. Er spielt den besten Freund der Hauptfigur, eines jungen Mannes (Jean-Claude Brialy), der sich in das Bild einer Frau verliebt – obwohl von ihr lediglich Augen und Mund zu erkennen sind. Die Suche nach diesem Fetischobjekt wird zu einer popkulturellen Odyssee durch Paris. Dabei verrät schon der Titel, wer sich tatsächlich hinter dem Plakatbild verbirgt: Anna ist nicht zuletzt eine spielerische, enthusiastische Verbeugung vor der ikonischen Nouvelle-Vague-Legende Anna Karina. Regisseur Pierre Koralnik, der bei der Gestaltung des Films alle Freiheiten hatte, erinnert sich an die Dreharbeiten: ‹Es war einzigartig, die Musik übernahm die Funktion eines Drehbuchs, das Ganze war sehr wild, in den Kompositionen steckte Gainsbourgs ganzer Modernismus, und seine Texte waren grossartig.›» (Xenix, Jun 2018)
Drehbuch: Pierre Koralnik, Jean-Loup Dabadie
Kamera: Willy Kurant
Schnitt: Françoise Collin
Mit: Anna Karina (Anna), Jean-Claude Brialy (Serge), Marianne Faithfull (junge Frau beim Abendtanz), Serge Gainsbourg (Serge's Freund), Barbara Sommers (Serge's Tante), Isabelle Felder (Serge's Tante), Henri Virlojeux (Mann auf der Bank), Hubert Deschamps (Fernsehmoderator)
90 Min., Farbe, DCP, F/e