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Lost Homeland
(Izgubljeni zavicaj)
Ante Babaja (Jugoslawien 1980)

Mit spürbarer Solastalgie (jenem Verlustgefühl, das einsetzt, wenn die eigene Heimat sich verändert) beleuchtet Ante Babaja mit der ihm eigenen Mischung aus proustianischem Spielfilm und visueller Lust an den glänzenden Oberflächen der Natur die Erinnerungen eines Mannes an sein Aufwachsen auf der nordadriatischen Insel Cres. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Slobodan Novak zeigt der Film einen irreversiblen Wandel von landwirtschaftlichen Strukturen mit Schafherden, Thunfischfang und Weinernten hin zum Tourismus mit deutschen Urlaubern, die mit Luftmatratzen im Hof stehen und grillen. Ohne zu moralisieren, offenbart der Film, wie sehr dieser Wandel einen zerstörerischen Riss in einer Kultur manifestiert, die ihr Wissen von der Inselwelt zwischen den Generationen weitergegeben hat. Das Wissen wird nutzlos, die Menschen heimatlos. Wer gern in den Urlaub fährt, sollte diesen Film sehen. Er zeigt den Preis der Erholung, das Verschwinden einer Wirklichkeit, die zur blossen Erinnerung wird. (ph)

Drehbuch: Ante Babaja, Novak Slobodan
Kamera: Goran Trbuljak
Musik: Andjelko Klobucar
Schnitt: Martin Tomic

Mit: Nereo Scaglia (Otac), Zvonimir Crnko (Povratnik), Miljenko Muzic (Mali), Neda Spasojevic (Mada), Ines Fancovic (Gräfin Valerija), Ivo Gregurevic (Tona), Ante Vican (Opcinar)

98 Min., Farbe, 35 mm, OV/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
5.6.2025
18:30
Mo.,
16.6.2025
20:45
Einführung von Patrick Holzapfel, 5'