«Einer der beliebtesten Filme von Resnais, was angesichts der beeindruckenden Flüssig- und Leichtigkeit, mit der er seine hoch komplizierte Handlungskonstruktion ganz einfach wirken lässt, auch gar nicht verblüfft. Die Lebenswege dreier Menschen (mit Filmstar-Spiegelbildern: Gabin, Marais, Darrieux), die aus verschiedenen sozialen Hintergründen in die eben entstandene, genau porträtierte Yuppie-Schicht gelangen, kreuzen sich mit den Thesen des Verhaltensforschers Henri Laborit (…). Den Herzschlag setzt anfangs die rasante Montage der jeweiligen Entwicklungsgeschichten, eine unglaubliche Abfolge zufälliger wie ‹bedeutender› Momente – und abschliessend bleibt alles bestechend offen.» (Christoph Huber, Österreichisches Filmmuseum, Okt 2008)
Resnais verbindet drei fiktive Lebensläufe mit einem dokumentarischen Erzählstrang und fügt als fünfte Ebene alte Filmszenen ein mit den Leinwandidolen der Hauptfiguren. Daraus entsteht ein reizvolles, sich unaufdringlich ergänzendes Puzzle, in dem das Publikum selbst die verbindende Logik finden darf. (mg)
Drehbuch: Jean Gruault, inspiriert durch die Arbeiten von Prof. Henri Laborit
Kamera: Sacha Vierny
Musik: Arié Dzierlatka
Schnitt: Albert Jurgenson
Mit: Gérard Depardieu (René Ragueneau), Nicole Garcia (Janine Garnier), Roger-Pierre (Jean Le Gall), Marie Dubois (Thérèse Rageneau), Nelly Borgeaud (Arlette Le Gall), Pierre Arditi (Zambeaux), Gérard Darrieu (Veerstrate), Philippe Laudenbach (Michel Aubert), Prof. Henri Laborit (er selbst), Alexandre Rignault (Grossvater), Jean Dasté (Monsieur Louis)
125 Min., Farbe, 35 mm, F/e