Gedreht bei der titelgebenden Kleinstadt auf der Hochebene des Supramonte auf Sardinien, die durch den Film zu ihrer eigenen Kultur der politisch motivierten Wandmalerei (Murales) gefunden hat, entfaltet sich diese neorealistische Kriminalparabel von Vittorio De Seta, in der ein unschuldiger Schafhirte vom brachliegenden System ins Verbrechen getrieben wird. De Seta filmt nicht einfach eine Handlung mit Laiendarstellern, er lässt soziale und geografische Wirklichkeiten zu bestimmenden Elementen werden und zeigt so auf, wie Vorurteile oft jene treffen, die ganz unten in der Gesellschaft stehen. Als Vorfilm eine von Jacques Tati gedrehte und von seiner Tochter Sophie Tatischeff fertiggestellte Beobachtung der absurden Begebenheiten im korsischen Bastia während der die ganze Stadt in Beschlag nehmenden Vorbereitungen auf ein in Matsch und Regen versinkendes Europapokalspiel des lokalen Fussballvereins. (ph)
Drehbuch: Vera Gherarducci, Vittorio De Seta
Kamera: Vittorio De Seta
Musik: Valentino Bucchi
Schnitt: Jolanda Benvenuti
Mit: Michele Cossu (Michele), Vittorina Pisano (Mintonia), Peppeddu Cuccu (Peppeddu)
98 Min., sw, DCP, I/e