Als Sarah Maldoror nach der Unabhängigkeit Kap Verdes von Portugal im Jahr 1978 die Inseln entdeckte, begann sie, eine Reihe von Filmen über die wilde vulkanische Schönheit und die Bewohner:innen zu drehen. Diese Werke bilden eine lose Trilogie und fangen die Tradition des Karnevals als Form des politischen und des sozialen Widerstands ein. Fogo, île de feu widmet sich den Einwohner:innen der kargen und windgepeitschten Vulkaninsel Fogo in Kap Verde, die nach wie vor jedes Jahr am 1. Mai eine legendäre Tradition feiern – ein Erbe der kolonialen Vergangenheit. Auf der felsigen, wasserlosen und harschen Insel finden höfische Turniere und Pferderennen statt. À Bissau le carnaval begleitet den Karneval in der Hauptstadt Bissau, der seit der Unabhängigkeit jedes Jahr gefeiert wird. Das Fest war ursprünglich ein koloniales Spektakel, doch nach und nach eigneten sich die Einwohner:innen den Karneval an und machten ihn zu einem Ort des Widerstands gegen die Kolonialherrschaft. In Carnaval dans le Sahel beobachtet Maldoror die Karnevalsvorbereitungen in der Hafenstadt Mindelo. Ohne erklärenden Kommentar, allein durch Bild, Rhythmus und Ton macht sie die unterschwellige Spannung und die verschlüsselten Zeichen des Widerstands spürbar und lässt das Publikum teilhaben am Stolz der kapverdischen Karnevalskultur.
Gesamtdauer: 75 Min.
Drehbuch: Sarah Maldoror, François Maspéro
Kamera: Pierre Bouchacourt
Musik: José Pereira Cardozo
Schnitt: Salvatore Burgo
34 Min., Farbe, DCP, OV/e
Kamera: Jean-Michel Humeau, Sana Na N’hada, Florentino Gomes
Schnitt: Stéphanie Moore, Catherine Adda, Sylvie Blanc
18 Min., Farbe, DCP, OV/e