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Die Generallinie / Das Alte und das Neue
(Generalnaja linija / Staroje i nowoje)
Sergei Michailowitsch Eisenstein (UdSSR 1929)

«Generallinie oder Das Alte und das Neue, wie der Film später getauft wurde, bezeichnet den Übergang Eisensteins von den Anschauungen der frühen Stummfilmzeit zu einer mehr realistischen, erzählenden Ästhetik. Das lag aber auch am Thema des Films. Die in der UdSSR eben beginnende Sozialisierung der Landwirtschaft liess sich nicht ohne Weiteres als dramatischer Konflikt darstellen: Eine Geschichte musste erfunden, eine Zentralfigur ersonnen werden. Diese Rolle gab Eisenstein, der Verwendung von Berufsschauspielern abhold, einem einfachen Bauernmädchen. Die Handlung des Films formiert sich in einzelnen Sequenzen, die jede für sich wie die Strophen eines Gedichts anmuten. (…) Den Grundton des Enthusiasmus hält der Film bis zum Schluss durch.» (Ulrich Gregor, Enno Patalas, in: Geschichte des Films)

Kaum ein Filmregisseur hat ein so umfangreiches, vielschichtiges und schillerndes Theoriewerk hinterlassen wie Sergei Eisenstein. Dabei entwickelte der Verfechter der filmischen Montage seine theoretischen Konzepte laufend weiter, stets im Dialog mit eigenen Filmprojekten. An der Schwelle zum Tonfilm – der sich 1929 in den USA längst durchgesetzt hatte – erprobte er in seinem letzten grossen sowjetischen Stummfilm das Prinzip der visuellen Oberton-Montage. (dw)

Drehbuch: Sergei Michailowitsch Eisenstein, Grigori Alexandrow
Kamera: Edouard Tissé, Wladimir Popow
Schnitt: Sergei Michailowitsch Eisenstein

Mit: Marfa Lapkina (Bäuerin Marfa), Wasja Busenkow (Sekretär), Neschnikow (Lehrer Miroschkin), Tschuchmarew (Kulak, der Fleischverkäufer), Iwan Judin (Komsomolze), M. Iwanin (Marfas Sohn), Kostja Wassiliew (Traktorfahrer)

108 Min., sw, 35 mm, Stummfilm mit russ. Zw'titeln/d, J/12

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
30.10.2025
18:30
Live-Musik: Anton Ponomarev (Altsaxophon, Elektronik), Frédéric Minner (E-Bass, Sopransaxophon, Elektronik)