«Rouch und Morin fragten eine Reihe von Parisern: ‹Sind Sie glücklich?› und gelangten so zu einem fesselnden Gesellschaftsbild Frankreichs zu Zeiten des Algerienkriegs, obwohl von diesem Krieg kaum einmal die Rede war. Dieser Cinéma-vérité-Klassiker bereitete kurz darauf der Nouvelle Vague den Weg.» (Ulrich Kriest, film-dienst, 7/2004)
Edgar Morin, der nur fünf Jahre zuvor sein filmtheoretisches Hauptwerk «Le cinéma ou l’homme imaginaire» («Der Mensch und das Kino») vorgelegt hatte, beteiligte sich mit Chronique d’un été erstmals selbst an einem Filmprojekt. Auch wenn das dokumentarische Werk zunächst weit entfernt von Morins Ideen vom Kino als «magischer Vision» und «Auferstehung der archaischen Weltschau» zu sein scheint, zeigt sich in ihm doch sein soziologisch und anthropologisch fundiertes Interesse am Film. (dw)
Drehbuch: Jean Rouch, Edgar Morin
Kamera: Raoul Coutard, Roger Morillière, Michel Brault, Jean-Jacques Tarbès
Musik: Pierre Barbaud
Schnitt: Françoise Collin, Nina Baratier, Jean Ravel
Mit: Marceline Loridan Ivens, Mary Lou Parolini, Angélo , Régis Debray
85 Min., sw, DCP, F/e