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Reedition: «L'amore»

Ein Vorbote unserer Fellini-Reihe im Oktober/November-Programm: In den ersten Nachkriegsjahren wirkte Federico Fellini als Drehbuchmitarbeiter und Regieassistent bei zwei Hauptwerken des Neorealismo mit: Roma, città aperta und Paisà von Roberto Rossellini. Diese Zusammenarbeit wurde erneuert mit dem zweiten Teil von Rossellinis L’amore – in dem man Fellini zudem als Darsteller begegnen kann. «Der Film besteht aus zwei Episoden. Die erste ist eine Verfilmung des berühmten Einakters (oder Monologs) von Jean Cocteau, ‹La voix humaine›. Eine Frau telefoniert und verabschiedet sich von ihrem Liebhaber, der sie verlässt, um ein Mädchen aus guter Familie zu heiraten. Die Frau beschwört noch einmal ihre Liebe, die glückliche Vergangenheit, macht ihrem Herzen Luft, schwankt zwischen Exaltation und Verzweiflung und offenbart die Natur ihrer Seele. Die zweite Episode heisst Il miracolo und berichtet von einer armen Landstreicherin, für die sich die Liebe in der Gestalt eines ungeschlachten Hirten personifiziert; in ihrer Verwirrung meint sie, eine Begegnung mit dem unendlichen Licht der Göttlichkeit gehabt zu haben. Die Landstreicherin erzählt allen von ‹ihrem› Wunder. Von der Ekstase der Liebe ist sie zur glücklichen Aufgabe der Mutterschaft gelangt; in ihrem Blut fühlt sie das Pulsen der göttlichen Schöpfung. Alle verspotten und verfolgen sie.» (Massimo Mida, in: Kinemathek 39, Berlin 1968)
In beiden Episoden brilliert Anna Magnani, der 1945 in Rossellinis Roma, città aperta der Durchbruch als Schauspielerin gelungen war, als Hauptdarstellerin.