«Nach einer alten georgischen Legende errichtete das Volk eine Festung, um Feinde abwehren zu können. Doch die Mauern stürzten immer wieder ein, bis sich ein junger Krieger gemäss einer Prophezeihung in das Festungswerk einmauern liess, damit es zukünftig stehen blieb. Diese Legende adaptiert Paradshanow in kraftvollen Metaphern. In prunkvoll arrangierten Tableaus von symmetrischer Strenge und dekorativer Lustbetontheit zugleich vermittelt sich der archaische Sinngehalt der Fabel in einem eigenwilligen, assoziativ zu verstehenden Bilderteppich von erlesener Schönheit.» (Lexikon des int. Films)
Paradshanow, als Sohn einer armenischen Familie 1924 in Tiflis geboren, studierte Gesang und begann zu malen, bevor er 1946 nach Moskau ans WGIK ging. Nach Jahren als Regieassistent und Dokumentarfilmregisseur konnte er 1964 schliesslich in der Ukraine sein Spielfilmdebüt Die Feuerpferde drehen (auch bekannt als Schatten vergessener Ahnen). Vier Jahre später entstand in Armenien Sajat Nova. Die beiden Filme machten ihn international bekannt als eigenwilligen Filmpoeten – und als «poète maudit», denn die Filme erregten offizielles Missfallen, und Paradshanow wurde 1974 wegen «Homosexualität und Kunstschieberei» zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und erst 1977 – dank internationaler Unterstützung – freigelassen. Mit sechzig Jahren konnte er schliesslich in Tiflis seinen dritten Langspielfilm drehen, Die Legende der Festung Suram. 1988 folgte Aschik Kerib. Paradshanow ist 1990 gestorben.
Drehbuch: Washa Gigaschwili, nach einem Roman von David Tschonkadse
Kamera: Juri Klimenko
Musik: Dshansur Kachidse
Schnitt: Kora Tsereteli
Mit: Sofiko Tschiaureli (Wardo), Lewan Utschanejschwili (Surab), Surab Kipschidse (Durmisch-Chan, sein Vater), Weriko Andshaparidse (das alte Orakel), Dodo Abaschidse (Osman Agha / Simon), Leila Alibegaschwili (die junge Wardo), Duduchana Tserotse (Osman Aghas Mutter)
87 Min., Farbe, 35 mm, Georg/d/f, J/14