Nüschelerstrasse 11, 8001 Zürich - 044 415 33 66

< Zurück
  • trailer
Cadaveri eccellenti

Ein stoischer Lino Ventura bahnt sich seinen Weg durch ein Dickicht von Intrigen in Francesco Rosis ebenso zeitkritischem wie zeitlos gültigem Politthriller Cadaveri eccellenti (1976). Seinen schillerndsten Gegenspieler verkörpert der 2020 verstorbene Max von Sydow.
Spieldatum: Di, 11.5., 18:00

«Was als brillant inszenierter Kriminalfilm in elliptischem Stil beginnt, wird gleitend zur Beschreibung eines Klimas totaler Unsicherheit. Die Recherchen des Inspektors Rogas führen von einer Reihe von Mordfällen an Richtern ins Labyrinth politischer Korruption, ins Chaos der Macht, deren kompakte Oberfläche von gediegener, eleganter Glätte ist, um das Auge von den Abgründen und Umtrieben fernzuhalten. (…) Rosis Film ist in gleichem Mass albtraumhaftes Gleichnis und Analyse, barocker Irrgarten der Bilder und methodischer Diskurs: Versöhnung von Kritik und Fantasie, Aufklärung und Kinovergnügen.» (Harry Tomicek, NZZ, 1980) «Cadaveri eccellenti bringt jene labilen, oft inzestuösen Beziehungen zwischen der Regierung, dem organisierten Verbrechen, der politischen Opposition, den religiösen Behörden, den Radikalen, den Terroristen und den Medien auf den Punkt, die die undurchsichtige, turbulente Szenerie der italienischen Politik der 1970er-Jahre irreparabel geprägt haben, ein Klima von sich hinziehender Instabilität, das 1978 in der Entführung und Ermordung des italienischen Premierministers Aldo Moro durch die Roten Brigaden (...) gipfeln sollte. In seiner unerschrockenen Darstellung von Machtmissbrauch, schwerfälliger Regierungsführung, ungeheuerlicher Allianzen und eines machiavellistischen Sinns für Gerechtigkeit und Privilegiertheit dient der Film als pointiertes, zeitgemässes und relevantes Exposé der tief verwurzelten politischen Kultur der Korruption, Arroganz, unsoliden Ideologie und täuschenden Rechtschaffenheit.» (Acquarello, filmref.com, 22.12.2017)

Francesco Rosi (Italien/Frankreich 1976)

English review

«Was als brillant inszenierter Kriminalfilm in elliptischem Stil beginnt, wird gleitend zur Beschreibung eines Klimas totaler Unsicherheit. Die Recherchen des Inspektors Rogas führen von einer Reihe von Mordfällen an Richtern ins Labyrinth politischer Korruption, ins Chaos der Macht, deren kompakte Oberfläche von gediegener, eleganter Glätte ist, um das Auge von den Abgründen und Umtrieben fern zu halten. (…) Rosis Film ist in gleichem Mass albtraumhaftes Gleichnis und Analyse, barocker Irrgarten der Bilder und methodischer Diskurs: Versöhnung von Kritik und Phantasie, Aufklärung und Kinovergnügen.» (Harry Tomicek, NZZ, 1980)

Drehbuch: Francesco Rosi, Tonino Guerra, Lino Januzzi, nach einem Roman von Leonardo Sciascia
Kamera: Pasqualino De Santis
Musik: Piero Piccioni
Schnitt: Ruggero Mastroianni

Mit: Lino Ventura (Inspektor Rogas), Alain Cuny (Richter Rasto), Charles Vanel (Richter Varga), Max von Sydow (Gerichtspräsident Riches), Fernando Rey (Innenminister), Renato Salvatori (Polizeikommissar), Tino Carraro (Polizeipräsident), Paolo Bonacelli (Dr. Mixia), Marcel Bozzuffi (entlassener Sträfling), Maria Carta (Frau Cres), Tina Aumont (Prostituierte), Luigi Pistilli (Journalist Cusan)

120 Min., Farbe, DCP 4K, I/e, ab 14

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
11.5.2021
18:00