English review
«The White Diamond» ist der Spitzname eines winzigen Luftschiffs, mit dem der britische Konstrukteur Graham Dorrington die Baumkronen tropischer Regenwälder erforschen will. Herzog begleitet das waghalsige Unterfangen und fängt dabei grossartige Bilder von unberührter Natur und Grenzbereichen menschlicher Erfahrung ein.
«Herzog hat sich darauf spezialisiert, Besessene und Exzentriker zu finden, die sich selbst zum Äussersten treiben (...).
Schauen Sie sich nun an, was beim ersten Testflug passiert. Herzog hat einen Streit mit Dorrington. Der Wissenschaftler will alleine fliegen. Herzog nennt es ‹dumm›, dass der erste Flug ohne Kamera an Bord stattfinden könnte. (Es könnte ja auch der einzige Flug sein.) Herzog hat zwei Kameraleute mitgebracht, besteht aber darauf, dass er die Kamera beim Jungfernflug selbst mitnehmen muss. ‹Ich kann keinen Kameramann bitten, in ein Luftschiff zu steigen, bevor ich es nicht selbst getestet habe›, sagt er. Während Herzog sich in der Gondel anschnallt, denken wir darüber nach, dass Dorrington, hätte er dieselben Massstäbe, auf denen Herzog besteht, ihm nicht erlauben würde, in das Luftschiff zu steigen, bevor er es nicht selbst getestet hat. Es ist höchst herzogisch, dass dieses Paradox ganz augenfällig dasteht.» (Roger Ebert, rogerebert.com, 1.9.2005)
Drehbuch: Werner Herzog, Rudolph Herzog, Annette Scheurich, nach einer Idee von Rainer Bergomaz, Marion Pöllmann
Kamera: Henning Brümmer, Klaus Scheurich
Musik: Ernst Reijseger, Eric Spitzer
Schnitt: Joe Bini
Mit: Werner Herzog (Erzähler), Graham Dorrington, Marc Anthony Yhap, Anthony Melville, Michael Wilk, Jan-Peter Meewes
88 Min., Farbe + sw, DCP, E/d