«Eine der spannendsten Langzeitbeobachtungen der deutschen Filmgeschichte.» (Die Zeit)
«Es ist nicht übertrieben, zu sagen, dass jede deutsche Schulklasse diese Filme sehen sollte. Weil sie erzählen, was die DDR war, wie in ihr gelebt, geliebt und gearbeitet wurde, wie sie funktionierte oder eben nicht.» (Anke Leweke, Die Zeit)
Gesamtdauer: 103 Min.
«Als Volker Koepp 1974 erstmals in der märkischen Kleinstadt Wittstock an der Dosse dreht, findet er eine Aufbruchsituation vor: Der VEB Obertrikotagenbetrieb ‹Ernst Lück› wird vor den Toren der Stadt aufgebaut, 1000 Arbeiterinnen sind hier schon tätig, 3000 sollen es werden.» (absolut Medien)
«Mädchen in Wittstock bildete den Auftakt zu dem sich über zwei Jahrzehnte erstreckenden Wittstock -Zyklus, in dem Volker Koepp die Lebensläufe verschiedener Arbeiterinnen im VEB Obertrikotagenwerk ‹Ernst Lück› festgehalten hat. Im ersten Teil fragte Koepp die jungen Frauen nach ihren Erfahrungen mit der Arbeit, interviewte sie zu ihren Erwartungen und Enttäuschungen. Verschmitzt und schüchtern, charmant und impulsiv gaben sie Auskunft über ihre Probleme und Wünsche, wobei der Ernst und die Krisenhaftigkeit der zukünftigen Entwicklungen sich bereits andeuten. Die Heldinnen der späteren Wittstock-Filme – Renate, Edith und Stupsi – sind hier zum ersten Mal zu sehen.» (Angelika Hölger, Programmheft zur Volker-Koepp-Retrospektive des Bundesarchiv-Filmarchivs Berlin, 2004)
Drehbuch: Volker Koepp, Wolfgang Geier, Richard Ritterbusch
Kamera: Michael Zausch
Musik: Konrad Körner
Schnitt: Barbara Masanetz-Mechelk
20 Min., sw, 35 mm, D
«Ein Jahr nachdem er mit den Dreharbeiten zu seinem Wittstock-Zyklus begonnen hatte, reiste Volker Koepp wieder nach Wittstock. Der leichte Unmut, der sich bereits im ersten Teil angedeutet hatte, ist stärker geworden. Dennoch hoffen die jungen Arbeiterinnen des Textilbetriebs auf baldige Veränderungen.» (Angelika Hölger, Programmheft zur Volker-Koepp-Retrospektive des Bundesarchiv-Filmarchivs Berlin, 2004)
«In das ‹emotionale Zentrum› der Filme rückt Stupsi, eine junge Arbeiterin, die bereitwillig und nicht ohne Koketterie von ihrem Privatleben erzählt: von Kabale und Liebe, von den Jungs, die zu viel saufen und schnell zuschlagen, von dem Traum, einmal, für eine kurze Zeit, wegzugehen aus Wittstock an der Dosse.» (Stefan Reinecke, in: «Die Geschichte eines Lächelns. Die Wittstock-Filme von Volker Koepp», Berlin 1993)
Drehbuch: Volker Koepp, Wolfgang Geier
Kamera: Christian Lehmann
Musik: Mario Peters
Schnitt: Rita Blach
22 Min., sw, 35 mm, D
«Im dritten Teil seines Wittstock-Zyklus steht Edith Rupp im Mittelpunkt, die wieder als Bandleiterin eingesetzt ist. Den Film zeichnet vor allem seine im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Filmen weitaus dichtere Darstellung aus, die die zukünftige Zuspitzung ahnen lässt.» (Angelika Hölger, Programmheft zur Volker-Koepp-Retrospektive des Bundesarchiv-Filmarchivs Berlin 2004)
Drehbuch: Volker Koepp, Wolfgang Geier
Kamera: Christian Lehmann
Musik: Rainer Böhm
Schnitt: Barbara Masanetz-Mechelk
32 Min., sw, 35 mm, D
«Der vierte Teil des Wittstock-Zyklus ist nicht nur Fortsetzung der filmischen Chronik über das Obertrikotagenwerk ‹Ernst Lück›, sondern auch eine erste Zusammenfassung vom Werden des Betriebes in seinem fast zehnjährigen Bestehen.» (Angelika Hölger, Programmheft zur Volker-Koepp-Retrospektive des Bundesarchiv-Filmarchivs Berlin 2004)
«Leben und Weben ist vielleicht der deprimierendste Wittstock-Film. Zu Beginn sehen wir Edith die Mutige, die Aktive. Sie hat sich verlobt und ist Obermeisterin geworden. Es gibt Arbeit, aber auch Heimat? Im Lehrlingsheim sind Übernachtungen von Männern verboten, die sozialistische Moral soll gewahrt bleiben, sagt die Leiterin. Immer wieder sieht man lange, kalte Flure; darin manchmal übermütige Mädchen, die, wie trotzig, die Unwirtlichkeit des Ortes missachten. Kleine Fluchten, kleine Wünsche. Nicht mehr im Heim wohnen zu müssen, sagt eine Frau, das wäre schön, und träumt von einer Einraumwohnung. Der Alltag scheint zermürbend zu sein. Arbeit und Fernsehen, manchmal Kneipe, manchmal Lesen. Am Ende redet Edith von der Rente. Von Glück keine Spur mehr.» (Stefan Reinecke, in: «Die Geschichte eines Lächelns. Die Wittstock-Filme von Volker Koepp», Berlin 1993)
Drehbuch: Volker Koepp, Wolfgang Geier
Kamera: Christian Lehmann
Schnitt: Barbara Masanetz-Mechelk
29 Min., sw, 35 mm, D