Die Dozentin und Regisseurin Bernadette Kolonko stellt ihre Publikation «Unsichtbares und Ungesagtes» vor. Sie macht darin eine kollektive Suchbewegung nach feministischen Blicken im aktuellen Kino sichtbar. Es folgt ein Gespräch mit der Regisseurin Valérie Massadian über Feminismus, Körper und Klassenfragen im Kino. Anschliessend präsentieren wir Massadians Film Nana als Zürcher Kinopremiere.
Spieldatum: Di, 30.5., 18:15 «Unsichtbares und Ungesagtes» // Di, 30.5., 19:15: Nana
Welche Blick- und Körperbilder werden von einer neuen Generation feministischer Regisseur:innen entworfen? Inwieweit wird in ihren Filmästhetiken eine feministische Haltung sichtbar? Und wie kann feministisches Filmwissen teilbar und vermittelbar werden?
Bernadette Kolonko hat in ihrem Artistic-Research-Projekt zehn Gespräche mit feministischen Regisseur:innen geführt (u. a. Laura Bispuri, Ester Martin Bergsmark, Susanne Heinrich, Valérie Massadian, Maryam Touzani) und in dieser Publikation versammelt, um das gegenwärtige Spielfilmkino unter dem Aspekt eines Female*Feminist*Gaze zu reflektieren. In einer Filmlandschaft, die immer noch von einem Male Gaze dominiert wird, soll ein feministischer Raum für Denk-, Wahrnehmungs- und Möglichkeitsräume im kinematografischen Erzählen eröffnet werden. Davon ausgehend, dass der blosse Austausch des Helden gegen eine Heldin noch kein feministisches Kino ausmacht, werden Blicke, Materialitäten, Körperbilder sowie Arbeitsweisen in den Fokus gerückt. In ihrer Lecture gibt Kolonko Einblick in ihre Forschungsergebnisse, die über drei Jahre im Modus des Sich-Versammelns, des Zuhörens und Teilens entstanden sind.
18.15 Uhr: Buchvernissage (Deutsch)
19.15 Uhr: Film mit Q&A (in englischer Sprache)
mit anschliessendem Apéro
Eine Kooperation zwischen dem Filmpodium und der ZHdK
Nana ist vier Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter in einem Steinhaus jenseits des Waldes. Zurück aus der Schule, findet sie am späten Nachmittag nichts als Stille in ihrem Haus. Es beginnt eine Reise in die dunklen Traumräume ihrer Kindheit. Für diese hypnotische Geschichte gewann die Filmemacherin Valérie Massadian 2011 den Preis für den besten Erstlingsfilm in Locarno. Nana ist ein Film mit einem Blick der stillen Geduld, in dem sich die Welt eines jungen Mädchens erschliesst.
Drehbuch: Valérie Massadian
Kamera: Léo Hinstin, Valérie Massadian
Schnitt: Dominique Auvray, Valérie Massadian
Mit: Kelyna Lecomte (Nana), Marie Delmas (Mama), Alain Sabras (Grossvater)
68 Min., Farbe, DCP, F/e