Für den elfjährigen Bud sind das Kino und die Geborgenheit seiner Familie ein Rückzugsort vor der Tristesse im Grossbritannien der 50er-Jahre. Doch mit dem Älterwerden beginnen die Qualen der Erwachsenenwelt, die alltäglichen Grausamkeiten des Mobbings, die Tyrannei der Schule und die Furcht vor der Religion sein Leben zu durchdringen.
«Ich erinnere mich immer noch an die Emotion und das Staunen, die ein Film in mir auslöste, der so anders war als alles, was ich kannte: das Licht, das Tempo, die Farben, die Musik, die Einsamkeit der Kindheit, die Kraft der Religion, die indirekte Erforschung dessen, was es bedeutet, schwul zu sein. (…) Kunstwerke halten die Geschichte der Menschheit genauer fest als Dokumente – diese Idee von Adorno trifft perfekt auf viele von Davies’ Filmen zu und besonders auf The Long Day Closes.» (Radu Jude, Textur #3: Terence Davies, 2021)
Drehbuch: Terence Davies
Kamera: Michael Coulter
Musik: Bob Last, div. Songs
Schnitt: William Diver
Mit: Leigh McCormack (Bud), Marjorie Yates (Mutter), Anthony Watson (Kevin), Nicholas Lamont (John), Ayse Owens (Helen), Tina Malone (Edna), Jimmy Wilde (Curly), Robin Polley (Mr. Nicholls), Peter Ivatts (Mr. Bushell), Joy Blakeman (Frances)
85 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f, 12 J