«Von ihren insgesamt 1800 Gedichten konnte die amerikanische Lyrikerin Emily Dickinson (1830–1886) bis zu ihrem Tod nur eine Handvoll veröffentlichen. Obwohl sie ein zurückgezogenes Leben im Haus ihrer Familie in Amherst, Massachusetts, führte, zeugen ihre Gedichte von einem weiten Blick und einem reichen inneren Erfahrungsschatz.
Davies zeichnet in seinem von Ausstattungskitsch gänzlich freien Film über Emily Dickinson deren Entwicklung nach: Aus der jungen Frau, die sich mit Witz und sprühender Intelligenz Wortgefechte über Politik, Religion und die Rolle der Frau liefert, wird aus Mangel an Verbindung und Intimität eine Person, die sich schleichend aus der Welt zurückzieht. Es gelingt ihm das eindringliche Porträt einer Frau, die für ihre Leidenschaften kämpft und mit der Vergeblichkeit dieses Kampfes hadert – gänzlich unpathetisch, zugleich tief berührend. Immer wieder im Off zu hören sind die von Dickinson – grandios verkörpert von Cynthia Nixon – vorgetragenen Gedichte, die somit einen eigenen Raum bekommen.» (Kino Arsenal, 2018)
Drehbuch: Terence Davies
Kamera: Florian Hoffmeister
Schnitt: Pia Di Ciaula
Mit: Cynthia Nixon (Emily Dickinson), Emma Bell (Emily Dickinson, jung), Jennifer Ehle (Vinnie Dickinson), Keith Carradine (Mr Dickinson), Duncan Duff (Austin Dickinson), Jodhi May (Susan Dickinson), Bailey Catherine (Ms Vryling Buffam), Joanna Bacon (Mrs Dickinson), Annette Badland (Tante Elizabeth), Eric Loren (Reverend Wadsworth)
125 Min., Farbe, DCP, E/d