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ZFF: Sean Penn: Ein Autor, wie er im Buche steht

Der 51-jährige Amerikaner Sean Penn nimmt am 28. September den «Golden Icon Award» des Zurich Film Festival entgegen. Unsere kleine Hommage versammelt einige seiner wichtigsten Arbeiten als Schauspieler und Regisseur. Mit dem Golden Icon zeichnet das Festival nach Sylvester Stallone, Morgan Freeman und Michael Douglas abermals einen Schauspieler aus, der auch als Regisseur und Produzent hervorgetreten ist. Entschiedener noch als die Preisträger vor ihm steht der 1960 geborene Kalifornier Sean Penn für Autorenschaft im umfassenden Sinn: Als Schauspieler eines jener chamäleonartigen Ausnahmetalente, die einen charismatischen Schwulenaktivisten mit der gleichen Authentizität verkörpern wie einen Drillfeldweibel oder einen windigen Anwalt, zeigt Penn in seinen bisher vier Arbeiten als Regisseur und Drehbuchautor ein Gespür für Stimmungen, Raum und Rhythmus, welches das Klischee vom Star als Gelegenheitsregisseur aus Eitelkeit vergessen macht und von der Talentprobe The Indian Runner (1991) prompt zum Meisterwerk Into the Wild (2007) geführt hat. Auffällig ist auch die thematische Konstanz. Penn inszeniert und verkörpert vorzugsweise Aussenseiter, deren Eigensinn oft ein selbstquälerisches Moment innewohnt. Sei es der todgeweihte Mörder in Dead Man Walking (1995), der egomanische Jazzgitarrist in Sweet and Lowdown (1999) oder der in Kindheitstraumata gefangene Manager in The Tree of Life (2011): Mit seinen Figuren fordert Penn uns genauso heraus wie sich selbst. Diese Sperrigkeit macht sein Format aus.
Sean Penn und Alejandro González Iñárritu, als weiterer ZFF-Preisträger ebenfalls in unserem aktuellen Programm, haben zudem den amerikanischen bzw. mexikanischen Beitrag zum Episodenfilm 11‘‘09’01 gedreht, der anlässlich des zehnten Jahrestags der Terrorangriffe vom 11. September 2001 zu sehen ist.