Hommage à Francis Reusser
Aus Anlass der Restaurierung von Le grand soir, Francis Reussers preisgekrönter Studie über Unangepasstheit und Revolution, zeigt das Filmpodium ein paar Schlüsselwerke des Westschweizer Cineasten.
Der Westschweizer Fotograf und Regisseur Francis Reusser, 1942 in Vevey geboren, absolvierte seine Ausbildung an der École de Photographie in Vevey sowie bei Radio Télévision Suisse. Mehr als die älteren Cineasten der Groupe 5 hat er sich als Angehöriger der 68er-Generation offen und laut gegen die herrschenden Verhältnisse aufgelehnt und explizit politische Themen angesprochen und kritisch reflektiert. Er realisierte mehrere lange Spielfilme, darunter Le grand soir (1976), der mit dem Goldenen Leoparden in Locarno ausgezeichnet wurde, Derborence (1985), der in Cannes Premiere feierte und den César für den besten französischsprachigen Film erhielt, sowie La guerre dans le Haut-Pays (1999), der an der Berlinale zu sehen war. Neben diesen beiden letztgenannten Filmen, die auf Stoffen von Charles-Ferdinand Ramuz beruhen, hat sich Reusser auch mit Jean-Jacques Rousseau auseinandergesetzt.
Francis Reusser hat ausserdem – gemeinsam mit François Albera – die Sektion für audiovisuelle Medien ESAV (École supérieure d’art visuel à Genève) ins Leben gerufen. Aus Anlass der Restaurierung von Le grand soir zeigt das Filmpodium neben diesem auch eine Auswahl weiterer Werke sowie Reussers jüngsten Film La séparation des traces, eine Rückschau auf sein Leben und sein Werk (2018). (mb)