10 Jahre Misterioso Jazz Club
Anlässlich seines 10-jährigen Jubiläums lädt der Misterioso Jazz Club zusammen mit dem IOIC – Institute of Incoherent Cinematography und dem Filmpodium dazu ein, drei neu restaurierte Perlen des experimentellen Stummfilmes erneut (oder neu) zu entdecken.
Spielzeit: So, 13.11., 18:30
Der Misterioso Jazz Club hat sich in den letzten zehn Jahren von einem Geheimtipp in eine Institution verwandelt, die weit über die Zürcher Musikszene hinausstrahlt. Das Programm bietet Raum für zeitgenössische Klangforschungen, die aus dem Augenblick heraus geschaffen Hörgewohnheiten infrage stellen. Mit grenzüberschreitender Musik abseits des Mainstreams soll der flüchtigen Kunst der Improvisation Gehör verschafft werden. Musikübergreifende Anknüpfungspunkte – insbesondere zum Film – kommen dabei immer wieder zum Tragen.
Das Jubiläumsprogramm präsentiert Dimitri Kirsanoffs Ménilmontant, eine tragische Geschichte über zwei Waisenkinder, die alle avantgardistischen Register zieht, Germaine Dulacs La coquille et le clergyman, der symbolisch die Auswirkungen von Konformität und Autorität auf die Gesellschaft untersucht und die männlichen Surrealisten in Rage versetzte, und schliesslich das erst letztes Jahr wiederentdeckte antifaschistische Meisterwerk Europa der beiden polnischen Surrealisten Franciszka und Stefan Themerson, das ausgehend vom gleichnamigen futuristischen Gedicht Anatol Sterns ein Europa am Rande des Abgrundes beschwört.
Vertont werden die Filme von drei hervorragenden Musikerinnen, die für diesen Abend erstmals zusammenspannen: die Zürcher Sängerinnen und Live-Elektronikerinnen Iokoi (alias Mara Miccichè) und Víz (alias Réka Csiszér) sowie die brasilianische Bassistin Carla Boregas, eine Schlüsselfigur der alternativen Musikszene in São Paulo.
Vollständiges Jubiläumsprogramm: theinstitute.ch/programm/