Tagung: In der Zwischenzone: Weder Stummfilm noch Tonfilm – oder beides ?
Vom 15. bis zum 16. September findet im Filmpodium die internationale Tagung «Aesthetics of Early Sound Film Revisited: Hybrid Films Between Silent and Sound» statt, die das Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich in Kooperation mit der Tsuru University in Japan ausrichtet. Die englischsprachigen Vorträge mit Diskussionsrunden sowie zwei Filmprogramme widmen sich dem Phänomen des «Hybridfilms» in der frühen Tonfilmzeit.
Spieldaten: Fr, 15.9., 16:00: Vortrag Donald Crafton // Fr, 15.9., 18.00: White Shadows in the South Seas // Sa, 16.9., 15.00: Vampyr
Komplettes Tagungsprogramm: www.film.uzh.ch
Das Filmschaffen der 1920er- und 1930er-Jahre wird oft in Stummfilme einerseits und Tonfilme andererseits unterteilt. Tatsächlich aber waren viele Filme keins von beidem, sondern etwas dazwischen. Die Produktion von «part-talkies», «synchronisierten Filmen» und anderen Formen hybrider Filme war ein weitverbreitetes Phänomen im globalen Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm und prägte die Ästhetik dieser Jahre tiefgreifend – vor allem in Ländern, in denen die Durchsetzung des Tonfilms länger dauerte, etwa in Japan, in der Sowjetunion und in China.
Welche Ziele verfolgten diese Filme in ihrem jeweiligen Produktions- und Aufführungskontext? Welche ästhetischen Überlegungen lagen ihrer Entstehung, ihrer Wertschätzung oder auch ihrer Ablehnung zugrunde? Wenn Hybridfilme lange ein vernachlässigter Teil der Filmgeschichtsschreibung waren, so möchte die Tagung erstmals Forschungen aus unterschiedlichen Teilen der Welt zusammenführen, um den Zwischenbereich, den diese Filme einnehmen, näher zu untersuchen. Einen Schwerpunkt bilden Filme aus Japan und China; ausserdem werden Filme aus Deutschland und den USA sowie der Rezeptionskontext in der Schweiz behandelt.
Daniel Wiegand